Von Cordoba aus ging es nach Tucuman, einer kleinen Stadt mit erstaunlich vielen Cafes und Bars. Hier haben wir verzweifelt und vergebens versucht in einer Bank mit unserer Kreditkarte einen groesseren Geldbetrag abzuheben. Argentinische Banken kennen dieses System aber nicht und so sind wir darauf angewiesen am Automaten jeweils 70€ abzuheben (mehr kommt nicht raus) und dafuer 2,5€ Gebuehr zu bezahlen. Aergerlich aber nicht zu aendern.
Tucuman war der Start- und Zielort unserer kleinen Rundreise. Das Auto zu mieten war problemlos, ganz im Gegenteil zu unserer ersten Polizeikontrolle an der Autobahn. Die Polizisten konnten kein englisch und haben Markus deutschen Fuehrerschein schon gar nicht verstanden. Das war aber nicht das Problem, sondern, dass sie kein Ablaufdatum gefunden haben. Unsere Erklaerungen, dass es das in Deutschland nicht gibt haben sie zwar verstanden, aber uns das argentinische Gesetzbuch unter die Nase gehalten, in dem steht, dass jeder Fuehrerschein max. 10 Jahre gueltig ist. Als logische Schlussfolgerung haben wir dann eine Art Knoellchen wegen Fahren ohne Lichts bekommen und die Versicherung, dass wir in den naechsten Kontrollen keine Probleme mehr bekommen werden. Preis: Verhandlungssache! Gelduebergabe: hinter dem Auto! Aufbewahrungsort des Geldes: Hosentasche des Polizisten! Quittung oder Kopie des Knoellchens: keine! Wir wollen der Polizei hier ja nichts unterstellen… es soll sich jeder sein eigenes Urteil ueber die Aufrichtigkeit der argentinischen Polizei bilden.
Als wir das mehr oder weniger glimpflich hinter uns gebracht hatten, ging es ueber schoene Bergstraesschen durch eine Art Nebelwald hinauf zu dem Weindoerfchen Cafayate. Auf der Strecke war der Nebel teilweise so dicht, dass man keine 50m weit sehen konnte. Mit einem Schlag waren wir dann aber durch die Wolkendecke durch und hatten schoensten Sonnenschein. Kurz vor Cafayate liegt Quilmes, eine praecolumbianische Ruinenstaette der Quilmesindianer.
Am zweiten Tag ging es an einer grossen Sandduene vorbei, hinein in die rote Felslandschaft der Quebrada de Cafayate bis nach Salta. Auch hier hatten die Felsformationen kreative Namen und folgten im 500m-Takt aufeinander. Uebernachtet haben wir dann in Salta. Die Staedte hier aehneln sich alle sehr. Nicht nur, dass sie die gleichen Strassennamen haben, sie sind auch alle nach dem gleichen Schema aufgebaut: Ein grosser Platz in der Mitte, daneben oder drumrum in Strassenbloecken das Stadtzentrum, alles Einbahnstrassen und eine ungleichmaessige Bebauung. Ein weiteres Phaenomen sind die Geschaefte. Es gibt Strassen mit Schuhlaeden, Strassen fuer Kleidung und ein Bankenviertel, alles gespickt mit kleinen Kiosken und Internet- und Callcentern. Auf den Strassen werden Popcorn, Zuckerwatte und gebrannte Mandeln angeboten. Und Salta ist eben genau so eine Stadt!
Am naechsten Tag sind wir von Salta aus nach Cachi (kleines Bergdorf) und wieder zurueck. Die Strecke war sehr schoen. Kurvig und auf einer Schotterpiste, aber durch eine tolle Berglandschaft. Hin und wieder sind Lamas, Esel und Pferde ueber die Strasse gelaufen. Eigentlich wollten wir an einem See in der Naehe von Salta uebernachten, aber das stellte sich als schwieriger raus als erwartet (es ist schliesslich Winter hier und somit keine Saison). Letztendlich haben wir dann in einem nahegelegenen Oertchen eine Unterkunft gefunden.
Am vierten Tag ging es gemuetlich nach Jujui. Wieder ueber eine gewundene Bergstrasse, diesmal aber durch einen Wald. In Jujui sind wir dann 2 Tage geblieben, weil wir von dort aus nach Norden in die Quebrada de Humahuaca gefahren sind. Diese steht unter dem Schutz der Unesco und zeichnet sich besonders durch die vielfarbigen Berge aus. Heute, am letzten Tag, sind wir nur zurueck nach Tucuman gefahren. Diesmal ueber die Autobahn/Bundesstrasse. Alle 50km gab es eine Kontrolle der Polizei oder Gendarmarie. Meistens wurden wir durchgewunken und bei der einzigen Kontrolle hat der Polizist den Fuehrerschein problemlos akzeptiert. Allerdings kann das nicht auf unseren ersten Polizeikontakt zurueckgefuehrt werden, da er nirgends nachgeschaut hat, ob es schon eine Akte ueber uns gibt… und die ging ja schliesslich nur um das Licht… 😉


















Que chistoso. Me gusta mucho la cuenta de policia. Nunca habia visto una situacion similar, pero escuche algunas. Suerte y un abrazo, Hasta pronto, el Guider