Carcassonne war auf der Reise je fest gesetzt. Allerdings nicht wie es dann weitergehen soll. Lieber direkt in die Pyrenäen oder nochmal an die Küste um die Côte Vermaille und Perpignan anzuschauen? Unser Reiseführer hat das obere Aude-Tal so nett verkauft, dass wir uns für den direkten Weg in die Pyrenäen entschieden haben. Auf dem Weg haben wir bei einem Winzer halt gemacht, der allerdings sehr knurrig war und uns keine Weinprobe angeboten hat. Na gut, haben wir halt auch nix gekauft und uns einfach an seiner schönen Aussicht erfreut. Am Samstag ging es dann weiter in die Berge. Nach einem langen Vormittag auf dem Spielplatz haben wir sehr nett am Fluss in Quillan gepicknickt, die Vorräte mal wieder aufgestockt und sind auf den örtlichen Campingplatz gefahren. Dort gab es für Hannah tolle Tannenzapfen zum Basteln, für Moritz viel Gras zum befühlen (mal keine Steine, so dass er den Deckenrand auch mal ausgiebig erkunden konnte) und für die Eltern einen ruhigen Abend mit zwei früh schlafenden Kindern.
So haben wir dann am nächsten Morgen in Rekordzeit gefrühstückt, alles gepackt, alle bis auf Moritz geduscht und waren um 10.00 Uhr auf der Piste in Richtung Spanische Grenze (die Dörfer und Städtchen sind hier so klein und unbekannt, die kennt keine Socke, die noch nicht hier in der Gegend war). Es ging durch Schluchten, kleine Törbögen im Fels und Waldgebiete immer an dem kleinen Flüsschen Aude entlang. Sehr idyllisch. Die Grotte, die wir eigentlich eingeplant hatten, hat sich leider nur mit Tour zugänglich herausgestellt. Dafür war ein paar Meter weiter Käse- und Honigverkauf angeschlagen. Beides war dort zwar nicht zu erwerben, aber es gab einen Forellenteich. So konnte Markus uns 3 Forellen angeln und wir haben bei Pommes, Kaffee und Kuchen bzw Eis eine schöne Mittagspause gemacht. Einen weiteren kleinen Stopp haben wir am See bei Real gemacht – die Fahrlaune war bei den Kindern erschöpft für den Tag. Also auf zum Campingplatz beim Lac de Matemale und den frischen Fisch gegrillt. Da isst sogar Hannah mal Fisch, wenn auch nur die Bäckchen.
Der See wir stark beworben mit einem riesigen Freizeitangebot. Außerhalb der hardcore Hochsaison, wenn alle Franzosen Urlaub haben hat dort allerdings nichts offen. Nur ein kleines, batteriebetriebenes Tierschlauchboot konnten wir für Hannah mieten. Weil sie es nicht selbst lenken konnte, musste Mama mit rein. Das hat uns beiden nur so halb Spaß gemacht, also sind wir weiter zum Parc Animalier, in dem die Tierwelt der Pyrenäen gezeigt wird. Rehe, Hirsche, Mufflons, Bären und Murmeltiere. Alles auf einer 3,5km Runde durch den Park, denn Hannah tapfer zu Fuß über Stock und Stein zurückgelegt hat. Wir waren mit allen Pausen aber auch 4,5 Stunden unterwegs. Seit dieser Tour haben wir Hannahs Wanderstock mit im Wohnmobil und sie weiß wie man sich aus einem Löwenzahlstiel eine Tröte baut 🙂 Übernachtet haben wir in Font Romeu auf einem netten Campingplatz. Der platzeigene Hund hat sich uns als beste Freunde ausgesucht und lag abends bei Markus und mir unterm Tisch bis wir auch in die Kojen verschwunden sind.







