Wenn man an Bordeaux denkt, dann verbindet man damit ja nicht in erster Linie die Stadt. Also haben wir uns auch noch den Wein der Gegend angesehen. Die Masse erschlägt einen. Nach langen Recherchen (Lecker, nicht so teuer, ein schönes Chateaux, besuchbar, …) von Markus haben wir uns gegen St Emilion und für das Medoc entschieden. Also sind wir mit mehreren Winzerstopps die Gironne hochgefahren und haben dort mit der Fähre übergesetzt. 45€ für knappe 15 min Fahrt. Das toppt sogar alles was wir in Skandinavien für die Überfahrten bezahlt haben. Wegen schlechter Laune auf den hinteren Plätzen haben wir beim ersten Camping Municipal haltgemacht und eine Meute lustiger Franzosen beim abendlichen Boule angetroffen. Das war wirklich ein Spektakel. Nachdem dann beide Kleinen endlich geschlafen haben, hatten wir noch viel Spaß beim Billard und Flippern in Babyphone-Reichweite.
Nächster Stopp: Ilé de Re, aber vorher natürlich noch La Rochelle anschauen. Der Plan war bei den Markthallen dort lecker einzukaufen und dann über Mittag zu bleiben. Also schön nach Navi in die Stadt rein. Einen Parkplatz in der Nähe der Markthallen war virtuell schnell ausfindig gemacht. Dann kam das, “ab hier bitte keine Wohnmobile” – Schild. Links war Einbahnstraße in die Gegenrichtung, rechts “Route barree” wegen Baustelle. Auf der Stelle wenden geht ja leider nicht also rein in die Innenstadt mit ihren wirklich winzigen Gässchen. Aber wo ein Lieferwagen durchpasst, passt auch ein Wohnmobil. Markus hat die Nerven behalten, die Kinder waren hinten vorbildlich leise und so sind wir doch irgendwie wieder aus dem Altstadtgewimmel von La Rochelle rausgekommen. Der Park+Ride Parkplatz am Rande der Stadt hatte einen hervorragenden Busshuttle in die Stadt und die Markthallen auch noch 10 min offen als wir da ankamen. Soweit konnte dann also wieder alles nach Plan weitergehen. Bei Le Petit Blue haben wir sehr lecker Muscheln gegessen und als Nachtisch das leckerste Eis der Reise! La Rochelle war heiß, aber schön.
Auf der Ilè de Re sind wir dem Tipp der Willmes gefolgt und ganz an die Spitze nach Phare de Baleines gefahren. Ein toller, entspannter, kleiner Campingplatz direkt am Meer mit Blick auf den Leuchtturm. Herrlich. Mit Radtouren haben wir die benachbarten Dörfchen erkundet, die berühmten Kartoffeln der Ilé de Re gekostet, ein tolles Kinderkarussell auf dem Markt von Ars-en-Re gefunden (die Fahrt war mindestens 5 min lang und der Besitzer hat mit roter Herzchenbrille live französische Kinderlieder zur Musik gesungen!), und wir haben einen Krebs gekocht. Ansonsten haben wir die heißen Nachmittage bei uns unter der Markise im Plantschbecken verbracht. Moritz lag das erste Mal im Sand und hat es genossen, ihn sich abwechselnd durch die Finger rieseln zu lassen und in großen Portionen in den Mund zu schieben. Da es kurz vor der Abendfahrt in Richtung Bretagne war und wir nicht mehr am Campingplatz standen, mussten wir kurzerhand das Planschbecken als Badewanne umfunktionieren um den kleinen Kerl wieder zu entsanden.









