Kurzer Zwischenstop in Chile

Wie es uns dahin verschlagen hat, wisst ihr ja bereits. Und wo wir schon mal hier sind haben wir uns auch etwas angeschaut. San Pedro an sich ist ein touristisches, verschlafenes Nest. Die “Bevoelkerung” besteht zu 80% aus Touristen, demnach ist auch jedes zweite Haus ein Hostel, ein Reisebuero oder ein Shop. San Pedro besticht eher durch seine Umgebung. Hier koennte man bestimmt gut eine Woche damit verbringen Vulkane zu besteigen, Geisiere zu bewundern, in heissen Quellen zu baden oder andere Landschaftsformen zu besichtigen. Wir haben uns fuer eine Tour ins Valle de la Luna entschieden. Es sieht aus als waere es schneebedeckt, aber mal wieder handelt es sich um Salz. Da wir abends da waren, hatten wir auch einen schoenen Sonnenuntergang.

Danach gings 24h im Luxusbus nach Santiago de Chile. Die Investition in die erste Klasse im Bus hat sich auf dieser Strecke wirklich gelohnt. Wir haben sogar einigermassen gut geschlafen, besonders weil hier die Strassenverhaeltnisse um einiges besser sind als in Bolivien. In Santiago angekommen gings erstmal ans Kochen: Stueck Rindfleisch mit KaPue und Bohnen! Manchmal braucht man einfach was gewohntes 🙂 Am naechsten Tag haben wir – mit allen anderen Santiagoern – einen kleinen gruenen Berg in der Mitte der Stadt erklommen. Leider war es total diesig, so dass die Aussicht nicht die beste war. Man konnte die schneebedeckten Berge im Hintergrund nur erahnen. Danach gings in einer kleinen Runde durch die Innenstadt. Fazit: Wir haben schon schoenere Staedte gesehen, hatten aber auch nicht genug Zeit alles zu erkunden 😉

Gleich geht es mit dem Bus ueber die Anden nach Mendoza, Argentinien. Von da aus melden wir uns dann wieder. Erwartet aber nicht jeden Tag einen Eintrag 😉

Salar Uyuni

Nach einer saukalten Nacht in Uyuni, in der wir leider 4 Stunden unter unseren Schlafsaecken und allen Decken des Zimmers gefroren haben, ging es um 10.30 Uhr (bolivianische Zeit => ca. 45 min spaeter) in einem Jeep ab in die Salzwueste. Die ist riesig, ca. 160 auf 135km und zwischen 2 und 7m dick. Es sieht aus wie Schnee und Eis, aber in der Mittagssonne war es verhaeltnismaessig warm. Mittagessen gab es an der Isla del pescado (Fischinsel) von der man einen tollen Blick in die weisse Weite hatte. Dann haben wir die Salzwueste aber auch schon verlassen und sind weiter auf der Hochebene zu Suesswasserlagunen unterschiedlicher Farben, teilweise mit Flamingos und Fuechsen, zu tollen Steinformationen, Vulkanen und anderen Bergen gefahren. Viel Erzaehlenswertes ist waehrend der Fahrt nicht passiert, dafuer hatten wir die ganze Zeit eine tolle Aussicht! Ein Highlight war am letzten Tag eine heisse Quelle, in der die Tapfersten unter uns auch baden gegangen sind (bei Aussentemperaturen von unter Null!!!). Wir haben nicht dazugehoert 😉

Danach haben wir den Bus gewechselt und sind nach San Pedro de Atacama in Chile gefahren. Von hier aus sollte der Grenzuebergang nach Argentinien leichter sein als von Uyuni in Bolivien. Leider wissen das viele Touristen und es faehrt nur 3 mal die Woche ein Bus. Wir koennten erst am Dienstag fahren. Dafuer gefaellt uns San Pedro aber nicht gut genug und deshalb fahren wir morgen schon weiter nach Santiago. Damit sind unsere Plaene zwar etwas ueber den Haufen geworfen worden, da wir uns gerne Salta und die Umgebung im Norden anschauen wollen, aber dann machen wir die Runde in Argentinien halt andersrum. Waere ja auch langweilig, wenn man alles planen koennte.

Death Road Survivor

Nachdem wir bereits viele andere Backpacker mit T-Shirts gesehen hatten, auf denen Death Road Survivor stand, war mir klar, dass auch ich die gefaehrlichste Strasse der Welt (auch Death Road) einmal befahren wollte. Das geht natuerlich am besten mit dem Mountainbike. Was ein Glueck, dass ich diesen Spass von Frizi zum Geburtstag geschenkt bekommen habe.

Also haben wir am letzten Tag in La Paz eine solche Tour gebucht. Selbstverstaendlich mit einem Anbieter, der vetrauensvoll war und schon von mehreren anderen Travellern empfohlen wurde. Man glaubt gar nicht auf was fuer Fahrraedern andere Leute diese Strasse runter muessen…

Los ging es auf 4600m. Dort haben wir noch eine extra Schicht Klamotten bekommen und eine Einweisung ueber das Verhalten auf bolivianischen Strassen. O-Ton: “Don´t expect them to be awake, sauber, on their side of the road, … overtaking in blind corners is also quite common!” Von dort aus sind wir insgesamt 75km downhill bis auf ca. 1700m in die Yungas gefahren.

Dann ging es 30km auf Asphalt ins Tal. Der Wind und die dicken Reifen der Mountainbikes haben die Geschwindigkeit auf natuerliche Weise begrenzt, aber Spass hat es trotzdem gemacht. Nach einem Drogenkontrollpunkt und ein wenig bergauf (sehr anstrengend in der Hoehe) sind wir dann endlich am Startpunkt der beruehmt beruechtigten Death Road angekommen. Die Strasse hat ihren Namen wegen des traurigen Rekords der meisten Todesfaelle pro Jahr.

Dort gab es nochmals eine Sicherheitseinweisung und Bremschecks. Hier hatten wir dann schon ordentlich Schiss, denn es wurde auch bunt berichtet welche Unfaelle es schon alles gab. Insgesamt wurde haeufig angehalten und ueber moegliche Gefahren des naechsten Streckenabschnitts gesprochen. Dennoch ist es ein mulmiges Gefuehl mit dem Mountainbike ca 50cm von einem bis zu 400m Abgrund entlangzufahren. Da gibts nur eins: Augen auf die Strasse und Konzentration! Unten angekommen war dann alles halb so wild. Schliesslich wuerden sie auch keine Touristen die Strasse runterschicken, wenn es nicht schaffbar waer.

Insgesamt war das eine wirklich schoene Tour. Denn es geht von dem Hoehenklima bis hin in den Regenwald. Deshalb haben wir den Zwiebellook auch nach und nach abgeschaelt! Die Aussicht konnte man aber wie gesagt nur bei den Stops geniessen. Es sollen schon Leute waehrend der Fahrt die wunderschoenen Voegel beobachtet haben… das letzte Mal…

Heute sind wir nach Sucre geflogen. Irgendwie ist es nicht bis zu uns durchgedrungen, dass rund um Sucre im Moment Strassensperren sind, wegen denen wir von unseren eigentlichen Plan morgen nach Potosi weiterzufahren wahrscheinlich abweichen muessen. Ich hoffe in den naechsten Tagen haben die Arbeiter ihre Forderungen durch 🙂

Und noch was kleines aus der Rubrik “Alltag”: Schnupfen in Bolivien ist doof. Die Taschentuecher koennen nichts und sie riechen zudem auch entweder nach Eukalyptus oder Seife.

La Paz und Umgebung

Mit dem Bus ging es dann weiter von der Copacabana nach La Paz. Die Stadt ist einfach unglaublich! Oben auf 4000m liegt die angebaute Stadt El Alto (die Hoehe). La Paz selber liegt in einem Talkessel und die beiden Staedte gehen nahtlos ineinander ueber. Also man faehrt da mit dem Bus runter und die Stadt hoert einfach nicht mehr auf. Ueberall sind Haeuser! Und die an den steilen Haengen liegen da gar nicht so ungefaehrlich. Waehrend der Regenzeit rutschen da ab und zu mal Haeuser ab, da der Untergrund nicht fest ist (Lehm, Ton). Naja, wir haben versucht diesen Eindruck in Bildern festzuhalten. Seht selbst!

Nach der Ankunft waren wir erstmal damit beschaeftigt Wibke wieder nach Deutschland zurueckzuschicken. Bei vorgebuchten Tickets sollte das eigentlich kein Problem sein. Aber nicht hier! Die Airline hier meinte, der Flug waere nie bestaetigt worden, waehrend  man in Deutschland der festen Ueberzeugung war alles richtig gemacht zu haben. Wer nun auch immer Bockmist gebaut hat, Fakt war, dass der Flieger ausgebucht war und Wibke nicht mitfliegen konnte. Nach langem hin und her mit vielen Fluggesellschaften hat ein kleines Reisebuero doch noch einen Flug gefunden. Als das geklaert war, konnten wir uns in das bunte Treiben der Stadt werfen.

Nicht nur die Bebauung  der Stadt ist fuer uns absolut ungewoehnlich.  Man kann hier alles kaufen, aber alles nur an kleinen Staenden und auf Maerkten, maximal in kleinen Shops. Einen Supermarkt haben wir bis jetzt noch nicht gefunden. Und mit alles ist wirklich alles gemeint: Obst, Fleisch, Brot, Eier, Nuesse, Elektroartikel, Kleidung, Getraenke, Suessigkeiten, … Und natuerlich alles was das Touristenherz hoeher schlaegen laesst: Wollmuetzen, -handschuhe, -pullover, -ponchos, -schals oder Schmuck. Aber auch so skurile Dinge wie Liebestraenke, Kraeutermischungen und Lamaembrios. Die bauen sie hier in die Ecken ihrer Haeuser mit ein. Das soll Glueck bringen.

Um dieser lauten, bunten und immer mit Autos vollgestopften Stadt zu entkommen, haben wir auch ein paar Ausfluege unternommen. Hier in der Umgebung ist eine der besten Moeglichkeiten fuer Otto-Normalverbraucher auch mal ueber 5000m hoch zu kommen. Der ehemalige Gletscher heisst Chacaltaya und war das hoechste Skiressort der Welt. Die Betonung liegt auf war, da der Gletscher mittlerweile um 85% abgeschmolzen ist. Wie ihr auf den Bildern seht, ist auch noch kaum Schnee oder Eis zu sehen. El Niño laesst gruessen. Nichtsdestotrotz faehrt einen der Bus noch zu dem Skilift auf ca 5300m. Die Strasse ist sehr abenteuerlich! Von da aus ist es dann noch na halbe Stunde zu Fuss zu den diversen Gipfeln. In der duennen Luft merkt man dann aber doch jeden Schritt! Als wir wieder unten waren, war ich total fertig. Aber der Ausblick ist unglaublich. Man konnte den Titicacasee erahnen und La Paz unter seiner Smogglocke leider auch nur. Mit inbegriffen in dieser Tagestour war das Valle de la luna (Mondtal). Dabei handelt es sich um eine Landschaft suedlich von La Paz, die durch Errosion so geworden ist. War ganz nett, aber kein Highlight.

Obwohl wir nun eigentlich genug Ruinen in der letzten Zeit gesehen haben, mussten wir doch noch nach Tiwanaku fahren. Das ist eine Kultur, die um einiges aelter ist als die Inkas (eigenlich Quechuas), Aymaras oder wie sie noch alle heissen. Auch die haben es irgendwie geschafft riesige Steinbloecke zu bewegen und hatten sehr gute astronomische Kenntnisse. Der Tempel, der nach dieser Kultur benannt ist, ist noch nicht ganz ausgegraben. Aber auch so kann man die Dimensionen gut erfassen. Auch wenn vieles ueber die Entstehung und Nutzung sehr stark nach Spekulationen klingt.

Copacabana und Titicacasee

Von Cusco aus sind wir ueber Puno nach Copacabana gefahren. So heisst ein kleines Nest hinter der bolivianischen Grenze und ist namensgebend fuer die bekannte Copacabana in Brazilien. (Irgend ein Priester hat mal eine Jungfrauenstatue von hier zur brasilianischen Copacabana gebracht.)

Von dort aus haben sind wir mit einem alten, langsamen Boot auf die Isla del Sol uebergesetzt. Eine recht grosse Insel im Titicacasee. Es ist unglaublich auf ca 3800m Hoehe so einen grossen See zu sehen. Im Hintergrund Berge mit ueber 6000m Hoehe. Wir hatten strahlenden Sonnenschein und haben eine ca. 4 stuendige Wanderung ueber die Insel gemacht. Ausser den gigantischen Ausblicken gab es noch ein paar Inkaruinen zu bewundern. Leider sind wir das seit dem heiligen Tal und Machupicchu etwas ruinenuebersaettigt und konnten diese nicht richtig wueridgen. Der Titicacasee gilt aber als der Entstehungsort vieler suedamerikanischer Kulturen bis hin zur Inka-Kultur.

Auf unserer Wanderung mussten wir 4 Boletos kaufen, fuer die Wegbenutzung in unterschiedlichen Departementos der Insel. Nur gut, dass es sich um Pfennigbetraege gehandelt hat, denn man hat ja mitten auf dem Weg keine Wahl. Waeren wir umgekehrt, haetten wir kein Boot mehr zurueck bekommen.

In Copacabana haben wir zwei Abende in netten Kneipen verbracht. Einmal bei Livemusik (auch hier sind wir Buena Vista nicht entkommen) und einmal in einer urigen Hippikneipe. Damit Wibke ihren Rueckflug nach Deutschland rechtzeitig antreten konnte, sind wir bald weiter nach La Paz. Eine Kuriositaet dieses Streckenabschnittes ist das Uebersetzen mit kleinen Booten an der engsten Stelle des Titicacasees. Ueber diese 200m Breite “See-Enge” ist bis heute keine Bruecke gebaut worden.

Noch eine Anmerkung am Rande. Wir schreiben immer schoen ueber die Sehenswuerdigkeiten und Plaetze, die wir besuchen. Jetzt mal ein kleiner Einblick in das restliche Alltagsleben. Zum Thema Essen laesst sich sagen, dass ich selten sooo grosse Portionen vorgesetzt bekommen habe wie in Peru. Wir haben es die Perudiaet getauft. Aber scheinbar braucht der Koerper in der Hoehe mehr Brennstoff. Wir haben es jedenfalls meistens geschafft die Portionen zu vertilgen.

Alltagshygiene sieht da schon schwieriger aus. Die taegliche Dusche ueberlegt man sich bei maximal handwarmem Wasser zweimal. Umso gluecklicher war ich, als ich die in der Dusche unseres jetztigen Hotels doch tatsaechlich kaltes Wasser beimischen musste. Man lernt unseren Luxus zu schaetzen! Dafuer klappt das Waeschewaschen reibungslos. Auch wenn ich jedes Mal zittere, ob wir auch alle unsere Klamotten aus der “Lavanderia” wiederbekommen. Bis jetzt sind die Verluste klein. Ende des kleinen Exkurses.

Aguas Calientes und Machupicchu

Ueber unsere zwei Tage in Aguas Calientes und Machupicchu koennte man zusammenfassend sagen, dass es Tage gibt, an denen nichts passiert und dann passiert dafuer alles an einem Tag. Aber der Reihe nach.

Von Ollanta aus sind wir morgens mit dem Zug nach Aguas Calientes gefahren. Da wir lieber fruehmorgens nach Machupicchu wollten haben wir den Tag genutzt und haben Tickets gekauft und uns das Staedchen angesehen. Das bietet allerdings nicht viel ausser kleinen Laden, Cafes und Restaurants. Deshalb haben Wibke und ich beschlossen den Berg Putucusi zu besteigen, von dem man einen guten Blick auf Machupicchu hat. Der Aufstieg dauerte weniger als 2 Stunden und ging Stufen, Stock und Stein und vor allem Leitern (siehe Bilder). Der Ausblick hat allerdings fuer die Anstrengung entlohnt. Markus ist zu Hause geblieben und hat seine Kraefte geschont sowie die Toilette bewacht. Ansonsten blieb der Tag ereignislos. Ausser der Tatsache, dass der Bankautomat kein Geld mehr hatte, was bei vielen Touristen zu kleinerer und groesserer Verzweiflung gefuehrt hat.

Am naechsten Tag standen wir mit ca 600 anderen Touristen um 5.00 Uhr morgens an der Bushaltestelle und sind nach Machupicchu hochgefahren. Das fruehe Aufstehen hat sich gelohnt, denn so konnten wir noch den Sonnenaufgang sehen und waren anfangs auch noch verhaeltnismaessig alleine und ungestoert. Machupicchu ist eine noch recht gut erhaltene, komplette Inkastadt. Auch wenn ich der Meinung bin, dass sie viele Mauern wieder mit den herumliegenden Steinen aufgeschichtet haben. Aber nichtsdestotrotz ist es beeindruckend. So gegen 12 Uhr wurde es dann sehr voll und auch recht heiss und wir haben uns wieder auf den Rueckweg gemacht. In Aguas Calientes haben wir dann noch was gegessen und mit Schrecken festgestellt, dass unsere Kamera weg war. Nachdem der Rucksack x-mal durchsucht wurde, gab es nur noch die Moeglichkeit, dass sie oben beim Eingang zu Machupicchu liegen geblieben ist oder im Bus. Also ist Markus nochmal hochgefahren und Wibke und ich haben auf unseren Bus gewartet. Zufaellig hatte sich Wibke die Nummer gemerkt. Und da lag sie dann auch noch. Unschuldig zwischen Sitz und Wand. Den Schuh muss ich mir wohl anziehen. Die Erleichterung koennt ihr euch vorstellen! Da waren seit Kuba alle Bilder drauf, natuerlich ungesichert. Das haben wir dann schnell noch nachgeholt.

Nachdem wir uns die Zeit auf dem Tourimarkt mit Souvenirkaufen vertrieben haben, kam endlich der Zug zurueck. Mangels Alternative diesmal in der ersten Klasse und auch nicht alle drei zusammen. Markus und ich kamen in den Genuss von Plaetzen in der ersten Reihe, so dass wir ungehindert auf die Schienen gucken konnten (leider nachts) und es gab auch noch eine Modenschau. Total verrueckt.

Aber der Tag war ja noch nicht zu Ende. Irgendwie mussten wir wieder nach Cusco zurueck, um unseren Bus zum Titicacasee am naechsten Morgen zu bekommen und unser abgestelltes Gepaeck wieder zu bekommen. Also haben wir den letzten oeffentlichen Bus nach Cusco bestiegen. Der hielt irgendwann und der Busbegleiter hat uns um unsere Taschenlampen gebeten, da das Licht des Busses leider nicht funktionierte. Es ist ganz schoen nervenaufreibend nachts, nur mit Taschenlampen bewaffnet durch die Anden zu fahren. Aber wir haben es ohne Zwischen- und vor allem ohne Unfaelle geschafft.

So hatten wir an diesem Tag die Eindruecke von Machupicchu, die verlorene und wiedergefundene Kamera, die Zugfahrt mit Modenschau und die verrueckte Nachfahrt mit dem Bus. Waere dies ein Maerchen, so wuerde es mit den Worten enden: “… und erleichtert liessen sie sich in ihre Betten fallen!”

Cusco und das heilige Tal der Inkas

Uih, wir sind etwas im Verzug mit unseren Berichten. Deshalb jetzt mal schnell einiges nachgeholt …

Cusco ist ein Touristendomizil, da von dort aus viele Ausfluege in die Umgebung unternommen werden koennen. Da haben wir uns natuerlich angeschlossen. Den ersten Tag haben wir allerdings fast nichts gemacht. Markus lag im Bett und hat sich gesundgeschlafen, waehrend Wibke und ich unter viel Gekeuche in der Hoehe die steilen Straesschen rauf und runter gelaufen sind. Die Stadt ist sehr schoen, aber voller Taxen, die sich durch die Ministrassen zwaengen. Lustigerweise sind davon nicht alle Einbahnstrassen und es kommt zu grossen Hupkonzerten. Das ist ueberhaupt die Regel Nr. 1 beim Autofahren: Wer am lautesten hupt hat Recht.

In Cusco haben die Peruaner verstanden wie man den Touristen das Geld aus der Tasche zieht. Das faengt an bei einem Boleto Toristico, ohne das man sich die Inkaruinen im heiligen Tal sowie einige Museen in der Stadt nicht anschauen kann. Es sind aber nicht alle Museen und Kirchen inbegriffen. Und zu unserer Freude haben sie das Ticket ab dem 1.7. diesen Jahres auch mal eben doppelt so teuer gemacht. Naja, wir haben es gekauft. Weiter geht es mit dem Zug nach Machupicchu. Touristen holt die Polizei aus dem lokalen Zug raus, so dass einem nur der Touristtrain bleibt. Dann muss man Eintritt fuer Machupicchu bezahlen und wenn man nicht hochlaufen will auch noch den Bus. Fuer europaeische Verhaeltnisse ist es noch bezahlbar, aber fuer Peru ist es sauteuer!

Na gut, wir hatten also dieses Boleto toristico und haben uns deshalb auch alle moeglichen Inkaruinen in der Umgebung angeschaut. An einem Tag haben wir eine Wanderung gemacht (ca. 13km), auf der 4 Ruinen liegen. Das war einer der wenigen Momente, in denen wir mit der Natur alleine waren und uns nicht mit 3 anderen Touristen den Quadratmeter geteilt haben. Aber es ist schon unglaublich was die Inkas alles geschafft haben. Wir haben uns immer wieder gefragt, wie sie wohl die riesigen Steinbloecke aufeinandergestapelt haben. Und dabei sind sie noch so genau behauen, dass kein Moertel noetig war.

Am naechsten Tag haben wir uns das heilige Tal der Inkas angeschaut. Ein anfangs sehr kooperativer Taxifahrer hat uns durch die Gegend kutschiert. So haben wir uns die Ruinen von Pisaqu und die Ruinen von Ollantaytambo angesehen. Am meisten begeistert mich immer wieder die Baukunst. Neben den Gebaeuden haben sie auch Terassen fuer den Ackerbau an unglaublich steilen Haengen angelegt. Eigentlich wollten wir auch noch einen Markt besuchen und uns Salzterassen anschauen, aber da hoerte die Kooperationsbereitschaft unseres Taxifahrers auf, obwohl es vorher so besprochen war. Das war mal wieder einer der Moment, in denen ich mir gewuenscht haette besser spanisch zu koennen!

Uebernachtet haben wir dann in Ollanta. Von dort aus fahren naemlich mehr Zuege nach Aguas Calientes (das Dorf am Fusse von Machupicchu). Ollanta ist total verschlafen und wir haben den Abend damit verbracht in einem kleinen, zugigen Cafe Karten zu spielen. Wir waren froh ueberhaupt noch Karten fuer den Zug zu bekommen. Aber nachdem wir 3 Stunden am Bahnhof gewartet haben, haben wir doch noch drei Tickets ergattert. Mehr ueber Machupicchu folgt im naechsten Abschnitt. Ordnung muss sein 😉

Oase Huacachina

Man glaubt es kaum, da fahren wir nach Peru, denken nur an Berge und landen erstmal in der Wueste. Die Kueste hat auf dieser Seite des Kontinents naemlich nur trockene, braungraue Wuestenlandschaft zu bieten, da die Anden den meisten Regen abfangen.

Auf halber Strecke nach Arequipa, unserem ersten Etappenziel in Peru, liegt die kleine Wuestenoase Huacachina (nahe Ica), in der wir einen Tag Pause gemacht haben. Es gibt nicht viel zu tun, ausser sich im Sand zu vergnuegen. Das haben wir dann auch ausgiebig auf einer Sandbuggytour getan, inklusive Sandboarden und jeder Menge Sand in den Klamotten. Auch wenn Wueste erstmal nach Hitze klingt, so stimmt das hier nicht ganz. Morgens ist es im Winter immer nebelig und damit ganz schoen frisch, erst so gegen 14:00 kommt die Sonne durch. Deshalb sind die Bilder ohne strahlenden Sonnenschein 🙂

Der Nachtbus hat uns von dort nach Arequipa gebracht, von wo aus wir morgen eine dreitaegige Tour Trekkingtour in den Colca Canyon unternehmen. Danach geht es direkt weiter nach Cusco (Machupicchu und Co).

Lima

Nachdem wir Wibke gesund und munter am Flughafen angetroffen haben, ging es mit dem Taxi durch das graue und nebelige Lima. Das Hostel ist total nett und im Gegensatz zu Kuba gibt es hier Geschaefte, in denen man was kaufen kann. Wahrscheinlich hatten Markus und ich den groesseren Kulturschock als Wibke 😉

Jetzt starten wir unsere Reise in die Anden. Erstmal geht es nach Ika zum Sandboarden und Sandbuggyfahren, danach nach Arequippa. Dann gibt es wahrscheinlich wieder Internet und wir koennen uns melden. Bis dahin noch ein paar Bilder von Lima.

Baracoa

Baracoa ist ein kleines, beschauliches Staedchen, in dem Kolumbus das erste Mal in Kuba an Land gegangen ist. Die Stadt selbst hat nicht sehr viel zu bieten, aber in der Umgebung gibt es einen schoenen Strand und den Humbold Nationalpark, welchen wir heute besichtigt haben. Dort haben wir eine 4-stuendige Wanderung gemacht und konnten uns von gefuehlten 60Grad in einem Wasserfall wieder auf Normaltemperatur kuehlen.

Besonders erwaehnenswert ist unser Casa Particular! Wir wohnen in einem hoelzernen Kolonialhaus, welches ausnahmsweise auch mal geschmackvoll eingerichtet ist. Sonst regiert hier der Kitsch! Am Besten ist die Frau des Hauses, welche das bisher beste Essen auf Kuba fuer uns zubereitet. So essen wir bei sanfter Fahrstuhlmusik leckeren Hummer oder Fisch in Kokusnussmilch.

Morgen geht es wieder auf eine lange Bustour, auch ueber Nacht. Wir hoffen, dass unser 4-Sterne Hotel auf Cayo Coco uns fuer die Strapazen belohnt.