Aguas Calientes und Machupicchu

Ueber unsere zwei Tage in Aguas Calientes und Machupicchu koennte man zusammenfassend sagen, dass es Tage gibt, an denen nichts passiert und dann passiert dafuer alles an einem Tag. Aber der Reihe nach.

Von Ollanta aus sind wir morgens mit dem Zug nach Aguas Calientes gefahren. Da wir lieber fruehmorgens nach Machupicchu wollten haben wir den Tag genutzt und haben Tickets gekauft und uns das Staedchen angesehen. Das bietet allerdings nicht viel ausser kleinen Laden, Cafes und Restaurants. Deshalb haben Wibke und ich beschlossen den Berg Putucusi zu besteigen, von dem man einen guten Blick auf Machupicchu hat. Der Aufstieg dauerte weniger als 2 Stunden und ging Stufen, Stock und Stein und vor allem Leitern (siehe Bilder). Der Ausblick hat allerdings fuer die Anstrengung entlohnt. Markus ist zu Hause geblieben und hat seine Kraefte geschont sowie die Toilette bewacht. Ansonsten blieb der Tag ereignislos. Ausser der Tatsache, dass der Bankautomat kein Geld mehr hatte, was bei vielen Touristen zu kleinerer und groesserer Verzweiflung gefuehrt hat.

Am naechsten Tag standen wir mit ca 600 anderen Touristen um 5.00 Uhr morgens an der Bushaltestelle und sind nach Machupicchu hochgefahren. Das fruehe Aufstehen hat sich gelohnt, denn so konnten wir noch den Sonnenaufgang sehen und waren anfangs auch noch verhaeltnismaessig alleine und ungestoert. Machupicchu ist eine noch recht gut erhaltene, komplette Inkastadt. Auch wenn ich der Meinung bin, dass sie viele Mauern wieder mit den herumliegenden Steinen aufgeschichtet haben. Aber nichtsdestotrotz ist es beeindruckend. So gegen 12 Uhr wurde es dann sehr voll und auch recht heiss und wir haben uns wieder auf den Rueckweg gemacht. In Aguas Calientes haben wir dann noch was gegessen und mit Schrecken festgestellt, dass unsere Kamera weg war. Nachdem der Rucksack x-mal durchsucht wurde, gab es nur noch die Moeglichkeit, dass sie oben beim Eingang zu Machupicchu liegen geblieben ist oder im Bus. Also ist Markus nochmal hochgefahren und Wibke und ich haben auf unseren Bus gewartet. Zufaellig hatte sich Wibke die Nummer gemerkt. Und da lag sie dann auch noch. Unschuldig zwischen Sitz und Wand. Den Schuh muss ich mir wohl anziehen. Die Erleichterung koennt ihr euch vorstellen! Da waren seit Kuba alle Bilder drauf, natuerlich ungesichert. Das haben wir dann schnell noch nachgeholt.

Nachdem wir uns die Zeit auf dem Tourimarkt mit Souvenirkaufen vertrieben haben, kam endlich der Zug zurueck. Mangels Alternative diesmal in der ersten Klasse und auch nicht alle drei zusammen. Markus und ich kamen in den Genuss von Plaetzen in der ersten Reihe, so dass wir ungehindert auf die Schienen gucken konnten (leider nachts) und es gab auch noch eine Modenschau. Total verrueckt.

Aber der Tag war ja noch nicht zu Ende. Irgendwie mussten wir wieder nach Cusco zurueck, um unseren Bus zum Titicacasee am naechsten Morgen zu bekommen und unser abgestelltes Gepaeck wieder zu bekommen. Also haben wir den letzten oeffentlichen Bus nach Cusco bestiegen. Der hielt irgendwann und der Busbegleiter hat uns um unsere Taschenlampen gebeten, da das Licht des Busses leider nicht funktionierte. Es ist ganz schoen nervenaufreibend nachts, nur mit Taschenlampen bewaffnet durch die Anden zu fahren. Aber wir haben es ohne Zwischen- und vor allem ohne Unfaelle geschafft.

So hatten wir an diesem Tag die Eindruecke von Machupicchu, die verlorene und wiedergefundene Kamera, die Zugfahrt mit Modenschau und die verrueckte Nachfahrt mit dem Bus. Waere dies ein Maerchen, so wuerde es mit den Worten enden: “… und erleichtert liessen sie sich in ihre Betten fallen!”

Cusco und das heilige Tal der Inkas

Uih, wir sind etwas im Verzug mit unseren Berichten. Deshalb jetzt mal schnell einiges nachgeholt …

Cusco ist ein Touristendomizil, da von dort aus viele Ausfluege in die Umgebung unternommen werden koennen. Da haben wir uns natuerlich angeschlossen. Den ersten Tag haben wir allerdings fast nichts gemacht. Markus lag im Bett und hat sich gesundgeschlafen, waehrend Wibke und ich unter viel Gekeuche in der Hoehe die steilen Straesschen rauf und runter gelaufen sind. Die Stadt ist sehr schoen, aber voller Taxen, die sich durch die Ministrassen zwaengen. Lustigerweise sind davon nicht alle Einbahnstrassen und es kommt zu grossen Hupkonzerten. Das ist ueberhaupt die Regel Nr. 1 beim Autofahren: Wer am lautesten hupt hat Recht.

In Cusco haben die Peruaner verstanden wie man den Touristen das Geld aus der Tasche zieht. Das faengt an bei einem Boleto Toristico, ohne das man sich die Inkaruinen im heiligen Tal sowie einige Museen in der Stadt nicht anschauen kann. Es sind aber nicht alle Museen und Kirchen inbegriffen. Und zu unserer Freude haben sie das Ticket ab dem 1.7. diesen Jahres auch mal eben doppelt so teuer gemacht. Naja, wir haben es gekauft. Weiter geht es mit dem Zug nach Machupicchu. Touristen holt die Polizei aus dem lokalen Zug raus, so dass einem nur der Touristtrain bleibt. Dann muss man Eintritt fuer Machupicchu bezahlen und wenn man nicht hochlaufen will auch noch den Bus. Fuer europaeische Verhaeltnisse ist es noch bezahlbar, aber fuer Peru ist es sauteuer!

Na gut, wir hatten also dieses Boleto toristico und haben uns deshalb auch alle moeglichen Inkaruinen in der Umgebung angeschaut. An einem Tag haben wir eine Wanderung gemacht (ca. 13km), auf der 4 Ruinen liegen. Das war einer der wenigen Momente, in denen wir mit der Natur alleine waren und uns nicht mit 3 anderen Touristen den Quadratmeter geteilt haben. Aber es ist schon unglaublich was die Inkas alles geschafft haben. Wir haben uns immer wieder gefragt, wie sie wohl die riesigen Steinbloecke aufeinandergestapelt haben. Und dabei sind sie noch so genau behauen, dass kein Moertel noetig war.

Am naechsten Tag haben wir uns das heilige Tal der Inkas angeschaut. Ein anfangs sehr kooperativer Taxifahrer hat uns durch die Gegend kutschiert. So haben wir uns die Ruinen von Pisaqu und die Ruinen von Ollantaytambo angesehen. Am meisten begeistert mich immer wieder die Baukunst. Neben den Gebaeuden haben sie auch Terassen fuer den Ackerbau an unglaublich steilen Haengen angelegt. Eigentlich wollten wir auch noch einen Markt besuchen und uns Salzterassen anschauen, aber da hoerte die Kooperationsbereitschaft unseres Taxifahrers auf, obwohl es vorher so besprochen war. Das war mal wieder einer der Moment, in denen ich mir gewuenscht haette besser spanisch zu koennen!

Uebernachtet haben wir dann in Ollanta. Von dort aus fahren naemlich mehr Zuege nach Aguas Calientes (das Dorf am Fusse von Machupicchu). Ollanta ist total verschlafen und wir haben den Abend damit verbracht in einem kleinen, zugigen Cafe Karten zu spielen. Wir waren froh ueberhaupt noch Karten fuer den Zug zu bekommen. Aber nachdem wir 3 Stunden am Bahnhof gewartet haben, haben wir doch noch drei Tickets ergattert. Mehr ueber Machupicchu folgt im naechsten Abschnitt. Ordnung muss sein 😉

Arequipa & Colca Canyon

Arequipa war unser erster Stop in den Anden auf 2335m Hoehe. Die Stadt ist wirklich ganz schoen, besonders das Kloster Santa Catalina, welches eine Stadt in der Stadt ist, war sehenswert.

Fuer uns war Arequipa aber vor allem Ausgangspunkt zum Colca Canyon, der mit bis zu 3000m Tiefe, deutlich tiefer als der Grand Canyon ist. Tiefer ist nur noch der Cotahuasi Canyon, der auch in der Naehe von Arequipa ist, aber nicht so gut erschlossen ist. In den Colca Canyon haben wir eine teure, aber gute 3-Tages Tour gebucht.

Am ersten Tag haben wir uns vor allem Hoehenlandschaften mit deren Flora (wie beispielsweise Pflanzen, die nur 1mm pro Jahr wachsen, dafuer aber ueber 4000m Hoehe) und Fauna (wie Vecunas, Lamas und Alpacas, alles Kamelarten) angeschaut. Dann sind wir ins Colca Tal eingefahren, in denen auf von Incas errichteten Terassen noch heute an den Haengen Akkerbau betrieben wird. Uebernachtet haben wir in einem Hotel in Cabanaconde. An diesem ersten Tag haben wir schonmal zu spueren bekommen, was es bedeutet sich in Hoehen um 4000m aufzuhalten. Ich sach nur Schnappatmung, und Kopfschmerzen! Eine kleiner Aufstieg kann schon zur Erschoepfung fuehren!

Die erste Nacht in der Hoehe haben wir zwar gut geschlafen sind aber alle in einem Katerzustand wie an einem Karfreitag erwacht. Ein paar Tassen Coca Tee und ein gutes Fruehstueck helfen aber ungemein. An diesem Tag sind wir 1100m in den Canyon auf einem alten Inkapfad abgestiegen. Unten konnten wir uns bei angenehmen Temperaturen in einem Pool abkuehlen. Uebernachtet wurde in Zelten und wir haben uns gegen 5:00 schon wieder an den Aufstieg gemacht. 1100 Hoehenmeter auf einem 5km langen Weg, bis auf 3300m hoch gehen ganz schoen auf die Knochen. Selbst das spaetere Baden in heissen Quellen konnten uns nicht vor dem Muskelkater unseres Lebens bewahren! Am letzten Tag haben wir noch am hoechsten Punkt der Tour auf 4910m halt gemacht, um das Andenpanorama zu bewundern und duenne Luft zu atmen.

Nun sind wir in Cusco, wo wir den ersten Tag unseren Muskelkater und meine kleine Fieberattacke mit reichlich Schlaf auskuriert haben. An die Hoehe (hier 3600m) haben wir uns aber nun gewoehnt. Nun begeben wir uns auf die Spuren der Inkas…

Oase Huacachina

Man glaubt es kaum, da fahren wir nach Peru, denken nur an Berge und landen erstmal in der Wueste. Die Kueste hat auf dieser Seite des Kontinents naemlich nur trockene, braungraue Wuestenlandschaft zu bieten, da die Anden den meisten Regen abfangen.

Auf halber Strecke nach Arequipa, unserem ersten Etappenziel in Peru, liegt die kleine Wuestenoase Huacachina (nahe Ica), in der wir einen Tag Pause gemacht haben. Es gibt nicht viel zu tun, ausser sich im Sand zu vergnuegen. Das haben wir dann auch ausgiebig auf einer Sandbuggytour getan, inklusive Sandboarden und jeder Menge Sand in den Klamotten. Auch wenn Wueste erstmal nach Hitze klingt, so stimmt das hier nicht ganz. Morgens ist es im Winter immer nebelig und damit ganz schoen frisch, erst so gegen 14:00 kommt die Sonne durch. Deshalb sind die Bilder ohne strahlenden Sonnenschein 🙂

Der Nachtbus hat uns von dort nach Arequipa gebracht, von wo aus wir morgen eine dreitaegige Tour Trekkingtour in den Colca Canyon unternehmen. Danach geht es direkt weiter nach Cusco (Machupicchu und Co).

Lima

Nachdem wir Wibke gesund und munter am Flughafen angetroffen haben, ging es mit dem Taxi durch das graue und nebelige Lima. Das Hostel ist total nett und im Gegensatz zu Kuba gibt es hier Geschaefte, in denen man was kaufen kann. Wahrscheinlich hatten Markus und ich den groesseren Kulturschock als Wibke 😉

Jetzt starten wir unsere Reise in die Anden. Erstmal geht es nach Ika zum Sandboarden und Sandbuggyfahren, danach nach Arequippa. Dann gibt es wahrscheinlich wieder Internet und wir koennen uns melden. Bis dahin noch ein paar Bilder von Lima.