Angeln

Hinweis: Der Artikel ist dann doch was länger geworden, aber hoffentlich unterhaltsam

Am Angeln habe ich schon immer Spaß gehabt, auch wenn die Ausbeute meist eher mäßig war. In Skandinavien, wo die Gewässer bekanntlich voller Fische sind, hatte ich mir vorgenommen das zu ändern.

Aber zunächst zu meinen absoluten Anfängen. Diese waren in Hauset kurz hinter der Belgischen Grenze. Hier gibt es einen Forellenteich, an dem ich als vielleicht 14 jähriger meine ersten Angelerlebnisse hatte. In diversen Angelkatalogen hatte ich mir zuvor meine Wunschangel herausgesucht und dann samt Zubehör im Fachhandel gekauft. Dann bin ich mit dem Sohn meines Klavierlehrers in aller Früh aufgestanden, und mit dem Rad zum Teich. Angeblich beißen die Fische in der Früh am besten. Hier zahlte man ein paar Mark und dann wurden 6 Forellen für einen in den Teich geschmissen. (Heute weiß ich, das heißt Put&Take Angeln, s. Internetrecherche später) Einen der sechs Fische habe ich dann wieder herausgeholt, während mein Angelpartner ganze Sechs Forellen an die Oberfläche geholt hat. Der erste Frust war da.

Erste Erkenntnis: Auch beharrliches Warten (wir waren bis Abends da) holt nicht alle Fische wieder aus dem Wasser.

In Australien war ich dann mit meiner Gastfamilie häufig Angeln. Mit dem eigenen Boot sind wir oft in die Mangrovenbuchten rausgefahren. Da haben wir nicht nur nach Fischen geangelt, sondern auch eine ganze Menge Krebse mit Fallen herausgezogen. Ich kann mich nicht mehr wirklich erinnern, wie viele Fische ich gefangen habe, aber es bleibt die Erinnerung, dass die anderen immer mehr gefangen haben. Den Tiefpunkt meiner Angelei markiert dann der Tag, an dem ich vergessen hatte die Schnurbremse an der besten Rute meine Gastbruders zu lösen. Der Biss eines offensichtlich kapitalen Exemplars beförderte die Rute in hohem Bogen vom Ufer ins Wasser. Sie wart nie mehr gesehen…

Erkenntnis aus Australien: Immer schön die Bremse lösen, wenn man die Rute aus der Hand legt.

Mit Fritzi in Neuseeland scheint sich das Blatt langsam gewendet zu haben. Hier haben wir den Tipp bekommen, dass zum Gezeitenwechsel die meisten Fische beißen. Da man sich die Uhrzeit nicht aussuchen kann, sind wir mal wieder sehr früh ins Ruderboot gestiegen und in die Bucht im Marlborough Sound rausgepaddelt (…also Fritzi ist gepaddelt, so sind wir nicht nur im Kreis gefahren). Hier wurde dann auch die erste halbe Stunde kräftig gebissen und wir haben neben ein paar kleinen Fischen einen ordentlichen Red Snapper herausgezogen. Nachdem ich meinen Fang an Board gebracht hatte, stellte sich dann das Problem, dass dieser Fisch deutlich stärker zappelte, als die kleinen und drohte wieder über Board zu gehen. In Australien hatten wir die Fische immer in der Kühlbox ersticken lassen, von daher ging meine letzte Fischtötung auf die Tage am Forellenteich in Hauset zurück. Ich erinnerte mich noch, dass wir den Fischen ordentlich eins über die Rübe gegeben haben und diese dann tot waren. Also das größere Tier am Schwanz gepackt und Kopf voran auf die Bank im Boot geschwungen. Der Erfolg blieb aus, und so musste dieser Fisch leider unter meiner Fußsohle ersticken.

Nach diesen Zeilen spillnerscher Angelhistorie nun also die vielversprechende Möglichkeit hier in Skandinavien das Blatt zu wenden! Und das ging so:

1. Internetrecherche: Niemand aus der Generation Y beginnt etwas, ohne nicht vorher im Internet recherchiert zu haben. Das ist lehrreich und vor allem unterhaltsam. Gerade YouTube ist voll mit Angelvideos. Da findet sich z.B. das lustige Duo Freiluft https://www.youtube.com/watch?v=VPdojOTDiUQ, welches Anfängertips beim Glas Rotwein gibt.
Erkenntnis meiner Recherche: Der echte Angler entscheidet sich vorher welchen Fisch er fangen will und bestimmt danach sein Equipment. Mindestens zwei Ruten sollte man schon haben…

2. Shopping: Eigentlich hatte ich mir vorgenommen erst noch eine Angeltour zu machen, und danach zu entscheiden welches Equipment man braucht. Aber ein gutes Sonderangebot und ein guter Verkäufer (oder umgekehrt?) haben dann doch eine Angel und allerlei Zubehör in den Camper gebracht.
Erkenntnis vom Shoppen: Eine Route muss reichen, und ich muss doch nochmal ein paar Fachbegriffe auf Englisch im Internet recherchieren.

3. Gleich ausprobieren: Am nächsten Tag habe ich dann am nächstbesten Küstenabschnitt meine Metallfischchen rausgeworfen und immer wieder eingezogen. Gefangen habe ich nur ein paar Felsen, die meinen Köder nicht wieder hergeben wollten.
Erkenntnis vom ersten Tag: Angelknoten sind eine sch… Fiddelei und Spinnfischen (Das mit dem Auswerfen und immer wieder einholen) sollte man im tiefen Gewässer. Bloß nicht aus der Ruhe bringen lassen…

4. Bötchen fahren: Nachdem im Meer die Fische wahrscheinlich einfach zu weit weg vom Köder waren, habe ich mein Glück am Binnengewässer versucht. Da wir sowieso direkt am See übernachtet haben, besorgte ich mir eine Angelkarte für die nächsten 24h. Diese kostet in der Regel 6-10€ und ist an Binnengewässern Pflicht. Vom Ufer aus gab es wieder nur Verlust von Material, so dass ich am nächsten Morgen ein Bötchen mit Elektromotor gemietet habe. Da klingt idyllisch, war aber ein ziemlicher Krampf. Der See stellte sich als Fluss heraus und der starke Wind tat sein übriges. So musste ich ständig den Motor laufen lassen und die Richtung halten, um nicht komplett abgetrieben zu werden. An Spinnfischen war nicht zu denken, also: Köder raus, etwas Leine lassen und dann Vollgas Flussaufwärts, in der Hoffnung, dass der Köder halbwegs durchs Wasser zieht.
Erkenntnis dieses Tages: Wind und Strömung sind der Feind des Anglers!

5. Flussangeln: In Ankarede bot sich das Bild, wie man sich Angeln in Schweden vorstellt. Mitternachtsonne, Wald, Fluss, einfach alles da. Es war schon echt super schön hier zu stehen und zu Angeln, aber leider waren auch diesmal keine Fische dort. Sonst hätte ich welche gefangen, ganz sicher…

6. Seeangeln: Da die Angelkarte von Ankarede noch ein paar Stunden galt, haben wir nochmal halt an einem kleinen See gemacht. Auch hier habe ich mich wieder im Spinnfischen versucht, aber ohne Erfolg. Also umsatteln auf den Klassiker: Schwimmer und Regenwurm. Und siehe da, mein erster Fang! Gerade als ich mich zum Essen ins Wohnmobil gesetzt hatte, sagte Fritzi „da zieht was an deiner Angel“. Kein Problem, dank gelöster Bremse ;-)! Eine schöne Regenbogenforelle war am Haken. Sie verdankt YouTube einen kurzen Tod! 🙂

Kurz darauf war noch eine kleinere Forelle dran, die ich wieder ziehen lassen musste, da es Mindestgrößen zu beachten gibt.
Ein paar Tage später habe ich mit gleicher Methode auch einen Barsch gefangen, die angeblich nach so etwas gar nicht beißen.
Erkenntnis vom Seenangeln: Der Klassiker funktioniert eben einfach!
7. Hochseefischen: Auf der Tour in den Trollfjord hat das Boot für einen kurzen Angelstop angehalten, um Lockfische für die Seealder zu fangen. Der Kapitän ließ die Leine auf den Grund sinken, hat zweimal dran gezogen und auf diese Weise binnen Minuten ca. 10 Fische an die Oberfläche geholt. Das schien derart einfach, dass ich hier meine Angeltour gebucht habe.
Von Reine bin ich mit einem echten Fischerboot aufs Meer hinaus und wir haben mit einer Handleine (dicke Nylonschnur auf einer Rolle) geangelt. Auch hier war das Prinzip gleich: Eine Reihe von Haken wurde auf Grund gelassen (ca. 70m) und dann hieß es immer wieder kräftig an der Leine ziehen und wieder zum Grund lassen. Ziemlich anstrengend auf die Dauer, aber sehr effektiv. Mein bisher größter Fang: 1 Kabeljau/Dorsch von ca. 7kg und zwei Seelachse von 6kg und 1,5kg.

Seit dem lief es auch ein anderes Mal in Norwegen gut, auch wenn ich nicht mehr so viel Angeln war. Bis heute war ja auch der Kühlschrank voll mit Hochseefisch. 🙂

 

Was bei den Schweden so alles anders ist …

Wir hatten ja jetzt fast 4 Wochen Zeit die Schweden im Allgemeinen und Speziellen mal unter die Lupe zu nehmen. Manches ist uns aufgefallen:

Alte Autowracks am Straßenrand sind keine Seltenheit. Solange der Versicherungsfall noch nicht abgeschlossen ist, müssen die da stehen bleiben wo sie liegengeblieben sind. Das sind durchaus nicht immer die besten Standorte.

Über die gewöhnungsbedürftigen Einkaufseinheiten haben wir ja schon geschrieben.

Überall sind die Sehenswürdigkeiten, Restauraunts und Campingplätze auf den Hauptstraßen ausgeschildert. Das macht das Reisen einfach 🙂

Bei so dünner Besiedlung wie im Norden von Lappland wundert man sich schon, wenn auf einmal an einem Donnerstag weit hinter der letzten größeren Ortschaft 3 Mülltonnen am Straßenrand stehen sieht. Offensichtlich kommt hier auch die Müllabfuhr vorbei.

Es gibt sehr viele (auch öffentliche) Plumpsklos, dafür wenige Mülleimer.

Kaffee ist hier oft Filterkaffee, dafür gibt es meistens einen free refill.

Die Menschen sind sehr nett, herzlich und offen. Besonders zu Kindern. Es ist bisher das einzige Land, bei dem ich in einer Kirche eine Spielecke für Kinder gesehen habe. In jedem Restaurant gibt es ausreichend Kinderstühle. Würden sie noch Spielzeug in die Ecke stellen, dann wäre jedes Café ein Kindercafé.

Man bezahlt direkt, wenn man serviert bekommt. Das erspart das Warten auf die Rechnung.

Hier kann man alles mit Karte bezahlen. Wirklich alles! Das Kaugummi für 50Cent (umgerechnet) genauso wie den Parkschein am Automaten. Möchte man lieber bar bezahlen (wie wir), dann bringt man den einen oder anderen in Verlegenheit mit dem Wechselgeld oder muss vorher Bescheid geben, wie teilweise beim Tanken.

Die Straßenverhältnisse waren eigentlich überall ganz gut. Nur wenn sie sie mal ausgebessert haben, dann wurde kilometerlang der Asphalt aufgerissen und man hat keine Arbeiten zur Erneuerung der Straßendecke gesehen. Dafür Schotter, Schotter, Schotter mit Schlaglöchern und Spurrillen. Für den Laien sieht das nicht sinnvoll aus, scheint hier aber Gang und Gäbe zu sein.

Danke Schweden, besonders dein Norden hat uns sehr gut gefallen 🙂

Jokkmokk, Laponia und der Grenzübergang nach Norwegen

In Jokkmokk haben wir nochmal einen ruhigen Tag auf dem Campingplatz eingelegt. Das Wetter war herrlich, der leichte Wind hat die Mücken im Zaum gehalten und unsere Wäsche auf der Leine getrocknet. Vor allem gab es mal wieder ne Dusche und Frischwasser für unseren Tank. Und dann dachten wir, wenn wir schon vor den Toren des großen Nationalparks Laponia sind, dann gucken wir mal, was man das so sehen kann. Leider ist es mehr was für Wanderer auf 2-4 Tagestouren. Von der Straße aus war es nicht ganz so spektakulär. Dafür haben wir in einem Restaurant Rentier und Elch gegessen und in einem Museum (Naturum) mit einer Rentierhirtin gesprochen und einiges über die Rentierhaltung gelernt. Lecker Kaffee und Kuchen gab’s auch noch.

Dann stand wieder eine Nachtfahrt in Richtung Grenze an. Kurz hinter Kiruna haben wir dann nochmal am Straßenrand übernachtet und sind am nächsten Tag in Abisko den Berg hochgewandert zur Bergstation des Sessellifts. Es war recht neblig und es lag auch noch einiges an Schnee. Zum Glück konnten wir einfach dem Lift folgen. Oben angekommen gab es leckere Sandwiches und zwei weitere Familien mit Mädchen in Hannahs Alter. Runter ging es dann aber nur mit dem Lift. War auch ein Abenteuer und hat mich an Grimentz aus Zeiten vor der Gondel erinnert 🙂

Der Grenzübergang war dann von der Strecke her sehr schön und unsere Alkoholvorräte hat zum Glück auch keiner sehen wollen. Tja, und schwupp waren wir in Norwegen und die Lofoten fast erreicht ….

 

Schweden

Schweden

Vildmarksvägen – Wildnisroute

Östersund hat zwar ein Monster im See a la Loch Ness, aber das ist auch das einzige was diese Stadt wohl hat. Wir konnten nochmal Geld holen, bloggen und waschen. Dann hatten wir zwei Tage lang echtes Kaiserwetter und sind schnell weiter zum Vildmarksvägen gefahren, einem 370km Rundweg vorbei an schöner, fast unberührter Natur aus Wald, Seen, Bergen, Fjällen und auch einem Teilstück oberhalb der Baumgrenze, in dem immer noch Schnee liegt.

Die erste Nacht haben sind wir einem Tipp aus dem Reiseführer gefolgt und an einem wunderschönen, einsamen (wer rechnet schon ernsthaft mit einsam, wenn es im Reiseführer steht!) kleinen Sandstrand eines Sees Murusjoen gelandet. Hannah konnte im Sand spielen, wir haben ein Feuerchen gemacht und unsere Steaks und Marshmellows drauf gegrillt. Superschön! Bei den Steaks, dachten wir es wären Rentiersteaks, aber leider war es helles Fleisch. So ist das eben, wenn man bei einer alten Sami an einem Rentierfleischstand kauft, die eben mal kein Englisch verstand. Erst bei “Grilla” haben wir uns verstanden, und wir hatten auch lecker marinierte Steaks. Nur vom Rentier waren diese leider nicht…

Am nächsten Tag ging es vorbei an einem Wasserfall (dem größten in Schweden, wir sind da allerdings durch die Iguazufälle schon etwas versaut) hin zu einem kleine Samidorf (Ankarede), an dem zwei Flüsse in einen See zusammenlaufen. Sehr idyllisch! Da mussten wir doch glatt noch eine Nacht bleiben. Nach einer kleinen Wanderung zu einem Wasserfall haben wir einen See weiter Mittagspause gemacht und Markus konnte erfolgreich angeln 🙂 Übernachtet haben wir dann auf dem Stekenjokk, dem höchsten Punkt des Rundwegs, um dann weiter zum Zielpunkt Vilhelmina zu fahren. Auf einem Großteil des Wegs wurde gerade die Straße neu gemacht, war also noch Schotterpiste. So sieht der Wagen jetzt auch aus. Und das Rohr zum Ablassen des Schmutzwassers ist durch ein Schotterpistensteinchen jetzt auch beträchtlich kürzer geworden. Naja, was willste machen, etwas Schwund ist immer. Und solange es nur ein Plastikrohr ist … Natürlich wurde der Fisch standesgemäß an einem schönen Ort gegrillt (mehr dazu soll der stolze Angler aber selbst schreiben ;), wir haben unsere Vorräte wieder aufgefüllt und sind dann abends noch hoch nach Jokkmokk gefahren. 4,5 Stunden durch den Wald. Könnte man ja denken es wäre langweilig. Ist es aber nicht. Das Licht zu dieser Jahreszeit ist wunderschön, es kommen immerwieder tolle Blicke über Ebenen oder an Seen und nicht zuletzt muss man bei der kurvigen Straße alle Sinne beisammenhalten, um nicht doch mit einem Rentier zusammenzustoßen. Wir haben 2 mal Rentiere, 3 Füchse und einen Raben auf der Straße gehabt.

Hier die Bilder. Aber Vorsicht, es könnte Neid aufkommen.

 

 

Über Uppsala an die Höga Kusten

Für diesen Tag hatten wir uns eine lange Fahrtstrecke vorgenommen. Aber erstmal mussten wir ein paar Kleinigkeiten am Wohnmobil reparieren lassen.

Erster Zwischenstopp war daher eine Fiat-Werkstatt in der Nähe, um unseren quietschenden Keilriemen reparieren zu lassen. Wir wollten nicht mehr bei jeder Abfahrt vom Campingplatz alle Blicke auf uns haben. Sie haben dann auch gleich noch den Ölfilter festgezogen, nachdem sie Öl tropfen gesehen hatten. Aha, dachte ich, daher der leichte Ölverlust. Am Vortag hatte ich nämlich etwas Öl nachgießen müssen. Hätten die gewusst, dass ich danach den Öldeckel vergessen hatte wieder drauf zu schrauben, wäre auch die Erklärung für das tropfende Öl da gewesen. Naja ein gut geölter Motorraum ist ja auch wichtig, oder nicht?

Als nächstes sind wir nach Uppsala gefahren. Die Universitätsstadt hat einen schönen Dom und großartige Konditoren. Wir haben die Hochzeitstorte probiert, die es angeblich bei der kürzlichen Hochzeit gab. Eine bunte Crememischung mit Pop-Rocks; diese Süßigkeiten, die im Mund knistern. Schöne Erinnerung an die Kindheit. Außerdem gab es ein Blaubeer-Vanille Törtchen und den fluffigsten Smörbulla überhaupt (so eine Art Mini Brioche).

Nach dem Abendessen sind wir dann los und mehr als 400km nach Norden an die Höga Kusten. In diese Gegend ist die Küste teilweise sehr steil und aus rotem Granit. Da man das am besten vom Meer aus sieht, haben wir uns für eine Bootsfahrt am nächsten Tag entschieden. Die Fahrt in den Abend hinein, hat uns auch das erste Mal so richtig bewusst gemacht, wie lange es nun hell bleibt. Als wir um 1:00 zu Bett gegangen sind, war es draußen immer noch dämmrig.

Von Ullånger fährt ein Boot zur Insel Ülvön. Die Insel besteht aus zwei teilen, in deren Mitte in einer schmale Meeresspalte der Naturhafen und das Örtchen liegt. Wir haben eine kleine Wanderung gemacht und sind dann in einem sehr hübschen, gemütlichen Café eingekehrt. Auf der Bootsfahrt zurück hat dann auch wieder das Wetter mitgespielt und wir konnten an Deck die Landschaft genießen.

Nach der Bootsfahrt sind wir wieder ein Stückchen gen Süden gefahren, um uns noch Harnösand anzuschauen und einen genaueren Blick auf die Höga Kusten Brücke zu werfen. Diese ist nur 70m kürzer als die Golden Gate Brücke und erinnert auch stark daran. Am Aussichtspunkt der Brücke haben wir dann auch übernachtet. Eigentlich toll, dass man hier überall einfach übernachten kann, aber das bloggen kommt da natürlich etwas zu kurz.

Am nächsten morgen sind wir dann nach Harnösand. Hier ist der Hauptsitz von Fjäll Räven und auch ein Outlet, den wir nicht auslassen konnten. Gleich neben an habe ich mir dann auch endlich eine Angel gekauft, dazu aber in einem anderen Artikel mehr.

Die Stadt selbst ist leider unspektakulärer als gedacht, also sind wir am Nachmittag gleich weiter gen Östersund. Kurz vor Östersund haben wir Hannah’s quengeln nach Abendessen dann nachgegeben und sind einfach mal einen Campingplatzschild an der Straße gefolgt. Wir wurden mit dem bisher schönsten Plumsklo und einem Standplatz am Wasser belohnt.

Schweden

Örnsköldsvik Ö, Schweden

Örnsköldsvik Ö, Schweden

 

Midsommar

Wie man uns versichert hat ist es normal, dass es am Mittsommerfreitag regnet. So auch dieses Jahr. Unser Campingplatz hatte extra ein Programm zu den Feierlichkeiten, von dem wir uns abends die Livemusik angesehen haben. Neben offensichtlich sehr bekannten schwedischen Volksliedern haben die beiden Musiker mit Gitarre aber auch englische Lieder gespielt. Hannah hat zu allem geklatscht, 3 Pfannkuchen vom Buffet verdrückt und ist dann wie ein Steinchen ins Bett gefallen.

Am Samstag hat es auch geregnet. Das haben wir dann für Wäsche genutzt. Leider ist bei den großen Wassermassen auch etwas in unseren Camper durchs Dach reingekommen. Wir müssen am Montag höhere Keile zum Auffahren kaufen, damit es besser vom Dach ablaufen kann. Dann sollten wir kein Problem mehr haben. Abends wurde das Wetter noch ganz schön und nach einer Runde Minigolf haben wir uns auf der Terrasse des Restaurants noch den zweiten Teil der Livemusikrunde geschaut.

Heute hatten wir dann wieder einen trockenen Tag, den wir für eine kleine Wanderung hier durch das Naturschutzgebiet genutzt haben (Galö). Am Nachmittag wurde es sogar wieder richtig sonnig und wir haben uns in unseren Liegestühlen die Sonne ins Gesicht scheinen lassen.

Nächstes großes Ziel ist die Höga Kusten nördlich von Sundsvall. Bis dahin müssen wir aber mal ein paar Meter Strasse hinter uns bringen.

136 91 Haninge, Schweden

Vadstena und der Götakanal

Im Campingplatz bei Vadstena sind wir zwei Nächte geblieben. Nach einer kleinen Fahrradtour in die Stadt haben wir uns mal wieder eine Burg und ein Kloster angeschaut und die kleinen, mittelalterlichen Holzhäuschen der Stadt. So nach der 5ten netten, kleinen, mittelalterlichen, schwedischen Stadt sieht man leider kaum noch was Neues. Deshalb sind wir schon gespannt auf den Norden des Landes, um etwas mehr Natur zu sehen. Nichtsdestotrotz ist die Burg in Vadstena sehr schön, so dass wir nochmal Eintritt gezahlt und sie uns von innen angeschaut haben.

Am Götakanal hatten wir eigentlich eine Fahrradtour geplant, da es sehr schön sein soll dort entlang zu fahren. Leider hat uns das Wetter einen Streich gespielt und es hat den ganzen Tag geregnet. Genauso die 2 darauffolgenden Tage. Na gut, dann haben wir uns halt nur die Schleusen angeschaut, lecker Spaghetti Bolo zu Mittag gegessen und sind nach Norrköping (unser Reiseführer spricht vom Manchester Schwedens), um mit Hannah ins Schwimmbad zu gehen. Und das hatte dann wegen Midsommaraften geschlossen. Also haben wir das Regenwetter genutzt, um zu unserem Midsommar Campingplatz in den Schären vor Stockholm zu düsen, einen Zwischenstopp in Söderköping zu machen, da es dort eine Eisdiele mit über 60 Sorten Eis gibt und nochmal richtig einkaufen zu gehen.

Schweden

Einkaufen in Schweden

Der Schwede an sich scheint sehr gerne in großen Verpackungseinheiten einkaufen zu gehen. Das macht es nicht immer leicht eine campergeeingete Portionsgröße zu finden. Joghurt gibt es nur im 1 Liter Tetrapack, Butter und Philadelphia auch gerne mal in der 1 Kilo-Packung. Spaghetti haben wir nur im Kilopack gesehen. Käsestücke sind so groß wie bei uns 2-3 Goudastücke im Supermarkt und auch Konserven sind nur in großen Einheiten zu bekommen. Dafür gibt es fast alles was das Herz begehrt 🙂 Allerdings sind wir dann doch froh gewesen einen Lidl zu finden. Das scheint der einzige Supermarkt zu sein, in dem man H-Milch kaufen kann. Und Hannah war total aus dem Häuschen endlich mal wieder einen Kringla (eine Brezel :)) essen zu können.

Hannah liebt es in den Einkaufswagen zu sitzen und sich durch den Supermarkt schieben zu lassen. In Köln sind wir ja immer nur mit dem Kinderwagen einkaufen gewesen 😉

Hey, Pippi Langstrumpf …

… die macht was ihr gefällt!

Und genauso war es in Astrid Lindgrens Welt. Ein Traum für alle Kinder ab 3 Jahren und eine Reise zurück für die Erwachsenen. Wir hätten nur alle Bücher nochmal lesen sollen vorher: Wie hießen nochmal die zwei Anführer in Ronja Räubertochter, die in der geteilten Burg lebten? Und wie die kleinen Männchen, die immer “Wiesu den bluuß?” sagen? Wer war nochmal Krösa-Maja in Michel aus Lönneberga? Und wie hieß der kleine Junge, der immer Besuch vom weltallerbesten Karlson bekam?

Einiges kam wieder, einiges wurde auf Tafeln erklärt, viele Bücher von Astrid Lindgren kannte ich auch gar nicht. Es war ein schöner Nachmittag … und wir können jetzt sagen, dass wir schonmal in der Villa Kunterbunt waren 🙂

Schweden