Und nun sind wir im Norden Thailands angekommen. Chiang Mai ist der Ausgangspunkt für unsere 12 Tage in Nordthailand. Wir wussten zwar, dass wir in der heißen Zeit in den Norden reisen, aber niemand hat jemals was von 38-40 Grad geschrieben! Also beschränken sich unsere Aktivitäten auf die frühen Morgenstunden (so bis ca 11 Uhr) und dann wieder ab abends so 16/17 Uhr. Die Zwischenzeit wird mit Mittagessen, Mittagsschlaf und meist einer Autofahrt ins zur nächsten Attraktion überbrückt. Auf jeden Fall irgendwo runtergekühlt auf angenehme ca 27 Grad 🙂
Alle Thais sind kinderlieb, aber sie überschlagen sich fast, wenn sie ein kleines, blondes Mädchen sehen. Sie bekommt Bananen und Kekse geschenkt, wird von allen angelächelt, angewunken und an Armen und Händen angefasst. Wenn wir Essen gehen, dann ist sie mindestens einmal bei jemand auf dem Arm, der dann auch gleich ein Foto machen muss. Sie macht es gut mit und wenn sie keine Lust hat, dann verzieht sie keine Miene. Das wird international verstanden.
In Chiang Mai haben wir uns ein paar Tempel angeschaut und sind etwas durch die Straßen gebummelt. Den viel gepriesenen Nachtmarkt haben wir uns für vor dem Abflug aufgehoben. Mal schauen welche Souvenirs wir dann noch erstehen.
Die erste Station mit dem Mietwagen war das Thai Elefant Conservation Center ca 1h von Chiang Mai entfernt. Man fährt hier links und die Verkehrsregeln sind viel dehnbarer als bei uns, aber es wird sehr rücksichtsvoll gefahren und die Straßen sind sehr gut ausgebaut. Markus schlägt sich prima im Verkehr. Wir sind dann pünktlich zur “Show” bei den Elefanten gewesen. Es wurde etwas auf Baumstämmen balanciert, Bilder gemalt, dem Mahut der Hut aufgesetzt und gezeigt, wie die Elefanten als Arbeitskräfte eingesetzt werden. Das beste war aber das Elefantenbaden im See. Da hat man den Tieren angesehen wie gerne sie im Wasser sind. Man durfte den Tieren dann noch Mais, Zuckerrohr und Bananen füttern. Das war für Hannah dann doch etwas zu naher Kontakt und Papa musste zum Füttern herhalten.
Nächste Station der Reise waren die Tempelanlagen von Si Satchanalai und Sukhothai. Ähnlich wie Angkor Wat, aber nicht ganz so imposant, liegen dort die alten Tempelanlagen in großen Arealen. Die meisten Verzierungen wurden an diesen Tempeln aber nicht in den Stein gemeißelt, sondern aus Stuck hergestellt. Deshalb sind oft nur noch die Ziegel übrig und die ganze Pracht kann man nur noch erahnen. Si Satchanalai haben wir zu Fuß erkundet, in Sukothai haben wir dazugelernt und sind mit dem Rad gefahren. Das war auf jeden Fall ein Highlight für alle.
Jetzt wollen wir uns wieder nach Norden an die laotische Grenze durchschlagen und ein paar Tage dort bleiben, bevor es dann wieder zurück nach Chiang Mai und schließlich nach Hause geht.
Und schon ist die Woche am Strand schon wieder vorbei. Wir haben die Tage sehr gepflegt vertrödelt. Bis 8 geschlafen, gefrühstückt, eingecremt (das muss als eigener Punkt erwähnt werden, denn es dauert ca 45 min, bis die ganze Familie fertig für die Sonne ist), ab zum Pool. Um 12 irgendwo was gegessen, von 13 – ca 15.00 Mittagsschlaf. Danach meist nochmal an den Pool oder ans Meer. Fertigmachen zum Abendessen und um 9 lag die Familie dann friedlich schlafend im klimatisierten Zimmer. So sieht Entspannung aus 🙂
Das hat auch dazu geführt, dass unsere geplanten Erkundungen nur einmal stattgefunden haben. Wir haben uns Bophut, ein ehemals chinesisches Fischerdorf, angeschaut. Heutzutage besticht es durch sein Outletcenter (wenn man möchte) und immer freitags durch einen schönen Nachtmarkt. Es war eingelungener Nachmittag und ein leckerer Abend.
Kulinarisch haben wir es in den meisten Lokalen sehr gut getroffen. Den Schärfegrad kann man zum Glück meist selbst bestimmen. Hannahs Ernährung ist schon etwas komplizierter, da sie vieles gar nicht probieren will und entschlossen hat keinen Reis mehr zu mögen. Daher besteht ihr Essen zum Großteil aus Cornflakes mit Joghurt, Pommes, Nüssen und Bananen. Dafür hat sie es umso mehr genossen im English Pub “mashed potatoes, peas and gravy” zu essen und Markus eine beachtliche Portion seiner Ente mit Orangensoße weggegessen.
Ihr werdet keine Bilder finden von Hannah fröhlich im Meer, im Pool oder im Sand. Der Pool war zu kalt und maximal mit den Füßen beplantschbar (das dafür ausdauernd!), das Meer zu beunruhigend und vor allem ist am Meer ja der doofe Sand. Der darf nicht an die Füße kommen, Schuhe sind Pflicht! Und an die Hände schon gar nicht. Vom Handtuch aus geht es gerade so mit spitzen Fingern die Schaufel anzufassen und das Eimerchen zu füllen. Tja, jeder wie er mag. Dafür hatte sie Spaß zwischen den Sonnenliegen entlang zu flitzen und mit ihren Spielsachen im Schatten zu spielen.
Jetzt sind wir schon wieder am Flughafen in Bangkok und nutzen das schnelle Internet für ein paar Blogeinträge. Das war leider im Hotel nicht möglich.
Tuktukfahrt nach Bophut
Botphut
Warten bis Markus fertig ist mit Feilschen um den Preis
Die Ohren sind doch die besten Haltegriffe
Kulinarische Vielfalt auf dem Nachtmarkt
Abendessen am Strand
Abendstimmung
Beim Flitzen um die Strandliegen
Unser Hausstrand
Entspanntes Mittagessen
Entspanntes Mittagessen
Entspanntes Mittagessen
Tambon Bo Put, Amphoe Ko Samui, Chang Wat Surat Thani 84320, Thailand
Tambon Bo Put, Amphoe Ko Samui, Chang Wat Surat Thani 84320, Thailand
Gesundheitlich leicht angeschlagen, aber gut gelaunt haben wir uns in Köln in die Bahn gesetzt und sind mit dem ICE – schwuppdiwupp – in Frankfurt gewesen. Kurzer Zwischenstopp in der Lounge und dann ab in den Flieger. Businessclass nach Bangkok. Wenn man’s einmal kennt, will man nicht anders reisen 🙂 Die Stewardessen waren sehr nett und haben uns sogar nochmal umgesetzt, so dass wir drei Sitze haben konnten. Somit stand einer halbwegs entspannten Nacht nichts im Weg. Start, Landung, schlafen und selbst der kurze Anschlussflug nach Ko Samui waren kein Problem für unsere Maus! An die schwülen 32 Grad müssen wir uns noch gewöhnen, aber ein konstanter Wind vom Meer und ein gut temperierter Pool erleichtern die Akklimatisierung. Die ersten Tage sind dem völligen Gesundwerden und der Zeitumstellung geschuldet im Hotel geplant. Schlafen, Essen, Pool, ein bißchen Trubel auf der Straße. Danach schauen wir mal, was die Insel noch so zu bieten hat.
Markus genießt den Flug
Am Ende siegt doch die Müdigkeit
Bo Put, Ko Samui District, Surat Thani 84320, Thailand
Nach dem Nebelerlebnis am Preikestolen sind wir weiter die Südküste entlang gefahren. Hier gibt es hübsche Örtchen mit Holzhäusern, wie Egersund und Flekkefjord. Außerdem führt die Küstenstraße kurvig durch ein Granitsteingebirge, bei dem es immer wieder tolle Ausblicke in Fjorde, die Schären und kleine Seen gibt.
Leider wollte das Wetter auch nicht mehr so richtig mitspielen, so dass wir auch einen Tag am Strand bei Mandal nicht mehr so richtig genießen konnten.
Wie schon geschrieben, hat sich insgesamt dann auch eine gewisse Reisemüdigkeit eingestellt bei uns. Die Landschaft verändert sich hier nicht mehr dramatisch, die Örtchen mit Holzhäusern ähneln sich, Städtetrips haben wir auch über, tja und dann auch noch ein Wetterchen, welches einen immer wieder zwingt drinnen zu sein.
Nach Mandal sind wir also mit der Fähre von Kristiansand aus nach Hirtshals übergesetzt. Eine letzte Camping-Nacht haben wir dann noch in Dänemark an der Ostsee verbracht. Ach ja, und einen Stop in Aalborg haben wir noch gemacht. Den letzten Tropfen auf den heißen Stein der Stadtbesichtigungen.
Nun sind wir in Verden bei der Familie und genießen die Annehmlichkeit eines Einfamilienhauses. Dennoch: Geschlafen wird weiter im Wohnmobil 🙂
Eventuell fahren wir nochmal ein paar Tage an die See, oder eben direkt zurück nach Köln. Mal schauen, noch haben wir ja einen freien Terminkalender! Von hier verabschieden wir uns bis zur nächsten großen Reise. Mal schauen, wann das ist…
Es gibt drei Bilder, die finden sich in jedem Norwegen-Führer:
1. Trolltunga 2. Preikestolen
3. Kjerag Am einfachsten zu erreichen ist aber der Preikestolen mit “nur” 4h Wanderung (ich korrigiere: Bergsteigen).
Nachdem das Wetter für heute ganz ordentlich angesagt war, haben wir uns entschieden heute den Aufstieg zu wagen. Vom Campingplatz aus geht es noch ein kleines Stückchen mit dem Bus zum Ausgangspunkt.
Das dies eine populäre Wanderung ist, war uns durchaus bewusst. Einen derartigen Strom von Wanderern hatten wir nicht erwartet. Einfach unglaublich, wer hier alles die keineswegs einfache Wanderung gewagt hat. Den gleichen Fehler wie damals in der Samaria Schlucht haben wir aber nicht gemacht: “Nur noch die überholen, dann haben wir keinen mehr vor uns…” 🙂
Leider wurde unterwegs das Wetter dann der Vorhersage alles andere als Gerecht. Es fing ordentlich an zu regnen und die Wolken wurden immer tiefer. Da wir nun schon halb hochgelaufen waren, haben wir es auch durchgezogen.
An der Kanzel selbst, dann leider keine 50m Sicht :-(. Für meine latente Höhenangst aber nicht schlecht, denn abgesperrt ist hier oben nichts. Da konnte man dann auch nicht sehen, dass es 600m senkrecht hinab geht. Interessant ist auch, dass noch ein dicker Riss zu sehen ist und man sich fragt, wann auch dieser Felsblock in den Fjord stürzt…
Unser großes Lob geht an Hannah, die sich 4h lang ohne großes Murren hat tragen lassen. Auch schlafen wollte sie nicht, zu interessant die ganzen Menschen in ihren bunten Regenjacken.
Nachreichen müssen wir noch eine schöne Fahrt am Ende meines Geburtstages über den Ryfylkevegen. Hier haben wir schön an einem Wasserfall gegrillt und konnten beste Ausblicke genießen.
Übernachtet haben wir direkt gegenüber der sehr berühmten Flåmbahn und uns dann doch gegen eine Fahrt entschieden, da alles nach absoluter Tourimasche aussah. Voll, teuer und auch noch mittelmäßige Kritiken im Internet. Also sind wir bei leichtem Regen weiter nach Voss, haben das Städtchen erkundet, andere Kinder in Hannahs Alter im Café getroffen und abends das Heimkino genutzt. Für den nächsten Tag war Sonne angekündigt, die dann auch etwas zwischen den Wolken durchgespitzelt ist. Nach längerer Suche sind wir beim Husdyrparken (Haustierpark) mit Ziegen, Schafen, Schweinen und Hühnern angekommen. Das Kinderprogramm konnte starten. Leider war es nur ein sehr kleiner Park, aber Hannah fand es dennoch super!
Nächster Stopp war dann Bergen. Die ganze Nacht hatte es geregnet, die Möwen und dann die Krähen hatten sich über den Müll gestritten und die Straßenbahn fuhr vor der Nase. Wir sind also gut erholt und bester Laune los in die Stadt zum Aquarium. Da ist es wenigstens vor den Scheiben trocken. Nachdem Hannah leider die Seehundshow verschlafen hat war der Besuch dann aber ein voller Erfolg. Wir konnten Seesterne streicheln und Fische in allen Größen und Farben bestaunen.
Dank TripAdvisor sind wir dann in einem sehr netten Café eingekehrt, in einem sehr schönen Viertel. Es gab lecker Essen und Kaffee und Kuchen für uns und Spielzeug und Musik für Hannah. Danach kam sogar die Sonne etwas raus und wir haben die Sightseeingtour fortgesetzt. Da der Stellplatz zwar halbwegs zentral, aber so wenig idyllisch war sind wir nach dem Abendessen noch weiter in Richtung Hardangerfjord und Sørfjord.
Gestern ging es dann eine sehr schöne Strecke an den Fjorden entlang durch das größte Kirschanbaugebiet Norwegens. Leider sind die Früchte noch nicht reif oder zumindest noch nicht im Straßenverkauf. Die Freilichtmuseen in Utne und Aga waren sehr interessant, nur bei der Führung in Aga hat Hannah am Ende die Geduld verloren. Das norwegische Ehepaar war aber auch an allen Details interessiert, so dass wir uns ein Haus ca 1h lang angesehen haben. Auch unsere Geduld war strapaziert 🙂
Heute feiern wir Geburts- & Hochzeitstag in dem wir es ruhig angehen lassen. Markus angelt ne Runde und dann ziehen wir weiter in Richtung Stavanger. Wir haben uns entschlossen ab Kristiansand die Fähre nach Dänemark zu nehmen. Wir sind etwas fjord- und fahrmüde geworden. Unsere Tage in Norwegen sind also gezählt, die schwedischen Kronen müssen auf den nächsten Urlaub warten und wir hoffen auf noch ein paar schöne Tage in Dänemark am Strand.
In Lom haben wir uns mal wieder einen Campingplatz gegönnt. Duschen, Wasser tanken und nicht direkt neben der Hauptverkehrsstraße zu schlafen ist halt ab und zu doch schön 🙂 Da Hannah auch mal wieder geduscht werden sollte ging das erst am nächsten Morgen. So um 11 Uhr ging es dann los noch kurz was Einkaufen und die Stabskirche besichtigen. Um 15.00 Uhr hatten wir uns im 140km entfernten Kaupanger eine Fährfahrt durch den Naeroyfjord gebucht. Eigentlich kein Problem, aber es ging richtig rauf und die Berge mit Schneefeldern von ca 2m Höhe und einer aktiv genutzten Langlaufloipe. Und dann halt auch wieder runter. Dabei sind uns die Bremsen etwas heiß gelaufen und wir mussten mal kurz halten, um sie abkühlen zu lassen. So langsam zeigte das Navi als Ankunftszeit 14.40Uhr. Der Wohnmobilfahrer vor uns hat sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen und ist weiter gemütlich entlanggeschlichen. Überholen ist ja hier nicht so richtig bei den engen Sträßchen und den vielen Kurven. Haltebuchten gibt es allerdings jede Menge, wo man eine immer länger werdende Autoschlange auch mal vorbeifahren lassen könnte. Naja, wir haben es noch geschafft und sind um ca 10 vor 3 angekommen. Die Fahrt war auch sehr schön, wenn auch der Geirangerfjord bei dem tollen Wetter noch etwas beeindruckender war.
Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz abseits der Hauptstraße sind wir in ein kleines Dörfchen abgefahren. Als sich da leider nichts ergeben hat sind wir wieder zurück zur Hauptstraße. Ebenso eine Ziegenherde, die sich ebenfalls durch nichts aus der Ruhe bringen ließ und erst als der Bauer kam und mit Steinen auf die Leitplanken geklopft hat, haben sich die Tiere an den Rand verzogen. Hannah fand es spitze 🙂 Wir sind jetzt doch wieder auf einem Campingplatz gelandet. Es ist hier halt einfach nicht so einfach wie im Norden einen schönen, „wilden“ Stellplatz zu finden.
Ausblick auf der Fahrt
Die Stabkirche in Lom
Es liegen noch über 2m Schnee in den einzelnen Flecken
Wir können ja leider nicht immer hier auf schönes Wetter warten, aber für den Geirangerfjord war für den übernächsten Tag schönes Wetter angesagt. Und ein Fjord im Nebel bei keinen 100m Sicht macht keinen Spaß. Also haben wir uns dazu entschieden zum Briksdalsbreegletscher zu fahren und uns halt den bei schlechter Sicht anzuschauen. Zum Glück war es dann nicht ganz so verhangen: Wir sind am spiegelglatten Fjord aufgewacht, auch wenn unser Stellplatz direkt an einer auch nachts ordentlich befahrenen Strasse war.
Und wir waren mal wieder nicht alleine da. Busse, Busse über Busse. Irgendein Costa Schiff (sehr viele Italiener) und irgendwas Japanisches müssen sich das Gleiche gedacht haben. Je nach Tourplan haben sich die Bussladungen zuerst zum Gletscher hochgewälzt oder zuerst in der Cafeteria das Mittagsbuffet abgeholt. Es stellt sich die Frage, warum man, wenn man offensichtlich auf der gleichen Tour unterwegs ist, sich laut quatschend in breiter Reihe mitten in den Weg stellen muss, wenn man Mitreisende auf dem Weg zum Gletscher trifft, die schon oben waren, und sich so überschwänglich unterhält als hätte man sich ein halbes Jahr nicht mehr gesehen und hätte sich nun zufällig hier an diesem Ort wiedergetroffen. Oder warum man in jeder Wegkurve den Selfiestick zücken und wahlweise sich oder sich mit Familie ablichten muss.
Wenn ich mal objektiv beim Gletscher bleibe, dann war es eine schöne Anfahrt, ein schöner Weg mit vielen Informationen über Gletscher, Potholes, Schleiffspuren und die Gletscherausdehnung in den unterschiedlichen Eiszeiten. Leider haben wir nur den untersten Zipfel des Gletschers gesehen, da der Rest in den Wolken war. Dafür können die Busstouristen ja auch nichts.
Am nächsten Morgen standen wir dann pünktlich um 7 Uhr morgens an der Fähre, die um 8 Uhr abfährt. Laut unserem Guide sind da regelmäßig Autoschlangen zu erwarten und man kann nicht reservieren. Nun gut, so waren wir die Zweiten in der Schlange und somit sicher auf dem Schiff. Es war sogar nicht genug Zeit in Ruhe zu frühstücken und alles zusammenzupacken. Und wir sind wirklich bei schönstem Sonnenschein und sehr wenigen Wolken nach Geiranger gefahren. Da hatten wir um 9 Uhr noch kein Problem einen Parkplatz zu finden und waren die einzigen Gäste in einem netten Schokoladencafe, um dann bestens gestärkt zu einem Aussichtspunkt hochzuwandern. Dem Weg war anzumerken, dass es die letzten Tage und Wochen hier viel geregnet hat. Es war die reinste Matschpartie an manchen Stellen oder man wusste nicht, ob es jetzt Bach oder Weg ist.Wir sind gut oben angekommen und auch halb wieder runter zu einem Café. Die zweite Hälfte sind wir dann aber an der Straße lang, da es doch sehr rutschig und auch recht steil war. Abends ging die Fahrt noch weiter nach Lom. Wieder hoch in die Berge. Natürlich haben wir am „höchsten, mit dem Auto zu erreichenden Fjordaussichtspunkt“ gehalten und zu Abend gegessen. Wenn wir schon 110Kr (ca 12.50€) Mautgebühr für die letzte Wegstrecke zahlen, dann nicht nur für 2 min Aussicht 🙂 Beim Bezahlen allerdings hätten wir auch irgendwo in Asien sein können! Es war eine Autoschlange von ca 10 Autos vor uns und wir haben ca 20 min gewartet, bis wir an der Reihe waren und verstanden haben was zur Hölle an dem Automat so kompliziert sein soll. Wenn man bar bezahlen wollte, dann nur mit Münzen. Neben dem Automat stand noch ein Geldwechselautomat dessen Schlitz durch eine Plastikabdeckung wetterschützt, aber leider auch sehr sichtgeschützt war. Der Bezahlautomat nahm die Münzen erst an, wenn man gewählt hat, ob man Auto oder Bus ist. Im Häuschen saß ein junger Mann, der ab und zu rauskam, wenn es zu lange gedauert hat. In der Zeit hätte er bestimmt schon 5 Autos kassiert gehabt. Ein Schild mit Anweisungen hätte auch vielleicht geholfen. Naja, sonst hätten wir ja nix zu erzählen 🙂 Die Aussicht jedenfalls war sehr schön!
Auch wenn das Wetter kein strahlender Sonnenschein war haben wir uns doch dafür entschieden die Atlantikstrasse lang zufahren. Nachdem sie als absolutes Highlight (und so weiter und so weiter) beschrieben wurde. Es ist schon ein bißchen verrückt über so viele Inseln eine Straße zu bauen und wir hatten auch einen schönen Blick, aber das absolute Highlight war es jetzt nicht auf unserer Tour. Bei dem Gehweg auf einer Insel, bei dem man das Gefühl haben soll über die Insel zu schweben (es war halt ein Gitterboden!) und dem Servicehäuschen, dass sich durch eine aussergewöhnliche Architektur in die Landschaft und den Weg eingliedert, mussten wir hauptsächlich sehr lange auf die Toilette warten, da 3! Busse voll Kreuzschifffahrttouristen angekommen sind, die offensichtlich schon sehr lange da drin saßen. Die zugegeben sehr modernen Toiletten mit vielen Knöpfen und Sensoren war dann doch für den einen oder anderen Bussler eine Herausforderung 🙂
In Molde waren wir dann um die Mittagszeit, gerade pünktlich zum Jazzfestival in der Stadt. Viele Büdchen mit Krimskrams, überall Musiker an den Straßenecken und auch eine größere Bühne für Bands. In dem Café haben wir herausgefunden, dass sich Hannah mit einem kleinen Päckchen Rosinen gut 30 min beschäftigen kann 🙂
Von Molde nach Alesund könnte man direkt fahren. Wir haben uns aber für den Trollstigen entschieden, eine gewundenen, kleine Straße über einen Bergpass mit vielen kleinen und größeren Wasserfällen und oben bestimmt auch einer tollen Aussicht. Die wir leider nicht hatten 🙂
Abends sind wir dann noch weiter nach Alesund. Wir wussten ja durch Cordula und Konstantin, dass da vom 15. – 18.7. das Tall Ship Race stattfindet. Wir haben allerdings nicht geahnt wie groß das in der ganzen Stadt gefeiert wird. Wir haben dann letztendlich auf einem Ausweichparkplatz für Wohnmobile vor dem Stadion den vorletzten Platz bekommen. Ohne Strom, ohne Aussicht, ohne WC, dafür wenigstens kostenlos 🙂 Am nächsten Morgen dann bei besten westnorwegischem Nieselwetter rein in die Stadt und die großen Segelboote bestaunen. Das ist schon ein schöner Anblick so viele tolle, teilweise alte Segelschiffe zu sehen. Einige konnte man auch begehen. Wir hätten uns ja gerne die Roald Amundsen angeschaut, aber da durfte man leider nicht drauf. So haben wir uns zwei Schiffe weiter das Becks-Schiff angeschaut 🙂 Konstantin haben wir leider nicht getroffen, da wir 2 Tage zu früh da waren 🙁
Wir haben uns dann fürs Weiterfahren entschieden, um nicht noch eine zweite Nacht vor dem Stadion zu stehen…
Hinweis: Der Artikel ist dann doch was länger geworden, aber hoffentlich unterhaltsam
Am Angeln habe ich schon immer Spaß gehabt, auch wenn die Ausbeute meist eher mäßig war. In Skandinavien, wo die Gewässer bekanntlich voller Fische sind, hatte ich mir vorgenommen das zu ändern.
Aber zunächst zu meinen absoluten Anfängen. Diese waren in Hauset kurz hinter der Belgischen Grenze. Hier gibt es einen Forellenteich, an dem ich als vielleicht 14 jähriger meine ersten Angelerlebnisse hatte. In diversen Angelkatalogen hatte ich mir zuvor meine Wunschangel herausgesucht und dann samt Zubehör im Fachhandel gekauft. Dann bin ich mit dem Sohn meines Klavierlehrers in aller Früh aufgestanden, und mit dem Rad zum Teich. Angeblich beißen die Fische in der Früh am besten. Hier zahlte man ein paar Mark und dann wurden 6 Forellen für einen in den Teich geschmissen. (Heute weiß ich, das heißt Put&Take Angeln, s. Internetrecherche später) Einen der sechs Fische habe ich dann wieder herausgeholt, während mein Angelpartner ganze Sechs Forellen an die Oberfläche geholt hat. Der erste Frust war da.
Erste Erkenntnis: Auch beharrliches Warten (wir waren bis Abends da) holt nicht alle Fische wieder aus dem Wasser.
In Australien war ich dann mit meiner Gastfamilie häufig Angeln. Mit dem eigenen Boot sind wir oft in die Mangrovenbuchten rausgefahren. Da haben wir nicht nur nach Fischen geangelt, sondern auch eine ganze Menge Krebse mit Fallen herausgezogen. Ich kann mich nicht mehr wirklich erinnern, wie viele Fische ich gefangen habe, aber es bleibt die Erinnerung, dass die anderen immer mehr gefangen haben. Den Tiefpunkt meiner Angelei markiert dann der Tag, an dem ich vergessen hatte die Schnurbremse an der besten Rute meine Gastbruders zu lösen. Der Biss eines offensichtlich kapitalen Exemplars beförderte die Rute in hohem Bogen vom Ufer ins Wasser. Sie wart nie mehr gesehen…
Erkenntnis aus Australien: Immer schön die Bremse lösen, wenn man die Rute aus der Hand legt.
Mit Fritzi in Neuseeland scheint sich das Blatt langsam gewendet zu haben. Hier haben wir den Tipp bekommen, dass zum Gezeitenwechsel die meisten Fische beißen. Da man sich die Uhrzeit nicht aussuchen kann, sind wir mal wieder sehr früh ins Ruderboot gestiegen und in die Bucht im Marlborough Sound rausgepaddelt (…also Fritzi ist gepaddelt, so sind wir nicht nur im Kreis gefahren). Hier wurde dann auch die erste halbe Stunde kräftig gebissen und wir haben neben ein paar kleinen Fischen einen ordentlichen Red Snapper herausgezogen. Nachdem ich meinen Fang an Board gebracht hatte, stellte sich dann das Problem, dass dieser Fisch deutlich stärker zappelte, als die kleinen und drohte wieder über Board zu gehen. In Australien hatten wir die Fische immer in der Kühlbox ersticken lassen, von daher ging meine letzte Fischtötung auf die Tage am Forellenteich in Hauset zurück. Ich erinnerte mich noch, dass wir den Fischen ordentlich eins über die Rübe gegeben haben und diese dann tot waren. Also das größere Tier am Schwanz gepackt und Kopf voran auf die Bank im Boot geschwungen. Der Erfolg blieb aus, und so musste dieser Fisch leider unter meiner Fußsohle ersticken.
Nach diesen Zeilen spillnerscher Angelhistorie nun also die vielversprechende Möglichkeit hier in Skandinavien das Blatt zu wenden! Und das ging so:
1. Internetrecherche: Niemand aus der Generation Y beginnt etwas, ohne nicht vorher im Internet recherchiert zu haben. Das ist lehrreich und vor allem unterhaltsam. Gerade YouTube ist voll mit Angelvideos. Da findet sich z.B. das lustige Duo Freiluft https://www.youtube.com/watch?v=VPdojOTDiUQ, welches Anfängertips beim Glas Rotwein gibt.
Erkenntnis meiner Recherche: Der echte Angler entscheidet sich vorher welchen Fisch er fangen will und bestimmt danach sein Equipment. Mindestens zwei Ruten sollte man schon haben…
2. Shopping: Eigentlich hatte ich mir vorgenommen erst noch eine Angeltour zu machen, und danach zu entscheiden welches Equipment man braucht. Aber ein gutes Sonderangebot und ein guter Verkäufer (oder umgekehrt?) haben dann doch eine Angel und allerlei Zubehör in den Camper gebracht.
Erkenntnis vom Shoppen: Eine Route muss reichen, und ich muss doch nochmal ein paar Fachbegriffe auf Englisch im Internet recherchieren.
3. Gleich ausprobieren: Am nächsten Tag habe ich dann am nächstbesten Küstenabschnitt meine Metallfischchen rausgeworfen und immer wieder eingezogen. Gefangen habe ich nur ein paar Felsen, die meinen Köder nicht wieder hergeben wollten.
Erkenntnis vom ersten Tag: Angelknoten sind eine sch… Fiddelei und Spinnfischen (Das mit dem Auswerfen und immer wieder einholen) sollte man im tiefen Gewässer. Bloß nicht aus der Ruhe bringen lassen…
4. Bötchen fahren: Nachdem im Meer die Fische wahrscheinlich einfach zu weit weg vom Köder waren, habe ich mein Glück am Binnengewässer versucht. Da wir sowieso direkt am See übernachtet haben, besorgte ich mir eine Angelkarte für die nächsten 24h. Diese kostet in der Regel 6-10€ und ist an Binnengewässern Pflicht. Vom Ufer aus gab es wieder nur Verlust von Material, so dass ich am nächsten Morgen ein Bötchen mit Elektromotor gemietet habe. Da klingt idyllisch, war aber ein ziemlicher Krampf. Der See stellte sich als Fluss heraus und der starke Wind tat sein übriges. So musste ich ständig den Motor laufen lassen und die Richtung halten, um nicht komplett abgetrieben zu werden. An Spinnfischen war nicht zu denken, also: Köder raus, etwas Leine lassen und dann Vollgas Flussaufwärts, in der Hoffnung, dass der Köder halbwegs durchs Wasser zieht.
Erkenntnis dieses Tages: Wind und Strömung sind der Feind des Anglers!
5. Flussangeln: In Ankarede bot sich das Bild, wie man sich Angeln in Schweden vorstellt. Mitternachtsonne, Wald, Fluss, einfach alles da. Es war schon echt super schön hier zu stehen und zu Angeln, aber leider waren auch diesmal keine Fische dort. Sonst hätte ich welche gefangen, ganz sicher…
6. Seeangeln: Da die Angelkarte von Ankarede noch ein paar Stunden galt, haben wir nochmal halt an einem kleinen See gemacht. Auch hier habe ich mich wieder im Spinnfischen versucht, aber ohne Erfolg. Also umsatteln auf den Klassiker: Schwimmer und Regenwurm. Und siehe da, mein erster Fang! Gerade als ich mich zum Essen ins Wohnmobil gesetzt hatte, sagte Fritzi „da zieht was an deiner Angel“. Kein Problem, dank gelöster Bremse ;-)! Eine schöne Regenbogenforelle war am Haken. Sie verdankt YouTube einen kurzen Tod! 🙂
Kurz darauf war noch eine kleinere Forelle dran, die ich wieder ziehen lassen musste, da es Mindestgrößen zu beachten gibt.
Ein paar Tage später habe ich mit gleicher Methode auch einen Barsch gefangen, die angeblich nach so etwas gar nicht beißen.
Erkenntnis vom Seenangeln: Der Klassiker funktioniert eben einfach!
7. Hochseefischen: Auf der Tour in den Trollfjord hat das Boot für einen kurzen Angelstop angehalten, um Lockfische für die Seealder zu fangen. Der Kapitän ließ die Leine auf den Grund sinken, hat zweimal dran gezogen und auf diese Weise binnen Minuten ca. 10 Fische an die Oberfläche geholt. Das schien derart einfach, dass ich hier meine Angeltour gebucht habe.
Von Reine bin ich mit einem echten Fischerboot aufs Meer hinaus und wir haben mit einer Handleine (dicke Nylonschnur auf einer Rolle) geangelt. Auch hier war das Prinzip gleich: Eine Reihe von Haken wurde auf Grund gelassen (ca. 70m) und dann hieß es immer wieder kräftig an der Leine ziehen und wieder zum Grund lassen. Ziemlich anstrengend auf die Dauer, aber sehr effektiv. Mein bisher größter Fang: 1 Kabeljau/Dorsch von ca. 7kg und zwei Seelachse von 6kg und 1,5kg.
Seit dem lief es auch ein anderes Mal in Norwegen gut, auch wenn ich nicht mehr so viel Angeln war. Bis heute war ja auch der Kühlschrank voll mit Hochseefisch. 🙂