Von Vichy und Vulkanen bis nach Pont du Gard

Nachdem wir morgens noch ein paar Kirschen frisch vom Baum beim Winzer genascht hatten sind wir los Richung Vichy. Dort haben wir einen Campingplatz mit Schwimmbad und Spielplatz bezogen. Besonders das Schwimmbad war für beide Kinder ein großer Spaß. Da Hannah des Fahrens überdrüssig wurde sind wir zwei Nächte geblieben, nur kurz mit dem Rad mal in die Stadt gedüst, um uns ein Bild davon zu machen und dann wieder ab ins Schwimmbad. Zumal auch Waschtag war. Die erste Ladung wurde bei der Hitze auch 1a trocken, die zweite war leider zu optimistisch geplant und wurde bei Gewitter nicht draußen trocken. Tja, es gibt ja Trockner. Aber das Gewitter war nachts ein besonderes Erlebnis für Markus und Hannah, die oben im Alkoven aus dem Dachfenster die Blitze beobachtet haben. Moritz und ich haben hinten sehr gut geschlafen.

Von Vichy aus zog sich die Fahrt in Richtung Clermont Ferrant doch in die Länge. Dort haben zwei Vulkanforscher einen Erlebnispark konzipiert rund ums Thema Vulkane  — Volcania. Sehr passend ist dieser in der Vulkangegend gelegen (kennt man vielleicht aus der Volvic-Werbung). Leider hat der Park nur bis 18.00 geöffnet und lässt ab 16,00 niemand mehr rein. Also ab auf den Stellplatz dort, den Abend bei Nebel und Nieselregen im Wohnwagen verbracht und am nächsten Tag (Pfingstsonntag) mit vielen anderen ab in den Park. Dort war für alle was dabei. 3D Animationen, Wasserspiele, Experimente …. So verging der Tag wie im Flug.

Da Hannah sich zunehmend über das Fahren beschwert (Mama, das dauert mir zuuu langweilig!) haben wir unsere Strategie umgestellt. Weniger Orte, längere Aufenthalte. Das bedeutet aber auch teilweise lange Fahrtstrecken dazwischen. Das wollten wir gerne abends machen, damit die beiden dann schlafen. Geplant waren ca 400km ab ca 19.00 bis zum Pont du Gard. Obwohl der Tag im Vulcania sehr aufregend war, war abends an Schlaf nicht zu denken. Moritz war vom letzten Nickerchen noch so fidel, dass wir von 20-21.00 auf einem Parkplatz Pause gemacht haben, bis beide so langsam müde wurden. So gegen 24.00 wurde dann auch der Fahrer müde. Da waren wir bei Montelimar. Der Stellplatz in der App stellte sich als Campingplatz raus, also haben wir irgendwo auf der Straße gestanden und geschlafen. In Viviers. Einem sehr netten mittelalterlichen Städtchen, wie wir am nächsten Morgen rausgefunden haben. Von dort aus ist es nur ein Katzensprung nach Châteauneuf du Pape (nett, aber überbewertet) und zum Pont du Gard. Hier stehen wir jetzt nun für ein paar Tage und genießen das tolle Wetter, den schönen Campingplatz und natürlich den Fluss und die Brücke.

 

Über Ziegen, Flussfahrttouristen und Gewitter

Nach Annecy haben wir einen Abstecher ins französische Zentralmassiv angedacht. Nicht weil es uns so heíß empfohlen wurde, sondern weil wir uns gedacht haben, da kommen wir sonst nicht hin. Das Boujoulaisgebiet liegt quasi auf dem Weg. Klar, dass unser Weinfreund das fest eingeplant hat 🙂 Also wieder in Richtung Nordwesten mit Ziel Macon. Unterwegs habe ich im Passion France Guide gesehen, dass man bei einem Ziegenbauer übernachten kann und dachte das wäre eine nette Abwechslung zu den Winzern. Nach sehr langem kurven über kleinste Sträßchen sind wir bei brennender Sonne dort angekommen. Die Ziegen waren kurz vor der Fütterung beim Melken und wir hätten uns alles anschauen können und sogar beim Melken helfen dürfen, wenn unsere Kinder nicht beide in diesem Stall panisch reagiert hätten. Hannah wäre mir am liebsten auf den Kopf geklettert um möglichst weit weg von den Tieren zu sein. An eine ruhige Übernachtung dort war nicht zu denken. Also haben den netten, aber nur französisch sprechenden Leuten klar gemacht, dass sich unsere Kinder fürchten, noch ein bißchen Käse gekauft und sind zum nächsten Campingplatz weitergefahren. Dort waren wir beinahe die einzigen Gäste. Kein Wunder, irgendwo im nirgendwo.

Am nächsten Morgen sind wir dann auf ins Boujoulais, allerdings etwas weiter südlich nach Oingt. Einem malerisch in den Weinbergen gelegenen mittelalterlichen Städtchen. Wir haben hier das erste Mal mit Flussfahrtouristen Erfahrungen gemacht. Die werden dann auch mit Bussen angekarrt und sogar der Leierkastenmann wartet mit seiner Darbietung auf ihre Ankunft. War ganz lustig so ein bíßchen hinter die Kulissen schauen zu können. Nach einer Weinprobe in Letra ging es weiter zu einem sehr netten Winzer in Ternand. Dort durften wir toll gelegen neben seinen Reben übernachten. Bei der Anmeldung sind wir mitten in die Verkostung der Flussfahrttouristen geplatzt und waren mit unseren beiden Kleinen ein echtes Highlight. Als der Bus wieder abfuhr hat uns der Winzer die Weine zum echten Preis verkauft. Wer weiß was der echte Preis für Franzosen ist 😉 Kaum waren wir im Wohnmobil ist ein riesiges Gewitter über uns reingebrochen. Nach 20 min war der Spuk vorbei und wir konnten doch noch draussen grillen. Am nächsten Morgen haben wir uns aufgemacht in die Auvergne.

 

 

Franch-Comte und Annecy

Nach dem Elsaß hatten wir die Qual der Wahl wohin als nächstes und da habe ich mich für eine Käseregion entschieden: Franch-Comte. Über Passion France haben wir uns einen Standort beim Käseproduzenten in Cleron rausgesucht. In meiner Vorstellung war es ein Bauernhof mit Käseproduktion. Herausgestellt hat es sich als größere Käsefabrik, bei der wir auf dem Parkplatz übernachten konnten. Ernüchternd, aber lecker. Comte, Morbier, L`Edel und Madelaine. Ganz frisch! Lecker! Zumindest für mich 🙂 Zum Glück hatten wir auf den letzten Drücker noch am 24/7 Baguette-Automaten (ja sowas gibt es hier!) noch eingedeckt und konnten den kurz vor Feierabend noch gekauften Käse in Ruhe auf dem Parkplatz essen. Hannah fand es spitze. So ungestört konnte sie schon lange nicht mehr Roller und Laufrad fahren und einen Minispielplatz gab es auch noch.

Gut, am nächsten Tag haben wir noch die Tour durch das Museum der Fabrik gemacht, einiges über die Region und die Käseherstellung gelernt und sind von dort aus weiter in Richtung Schweizer Grenze unterwegs gewesen. In Malboisson haben wir eine kurze Mittagspause an einem malerischen See bei strahlendem Sonnenschein gemacht und kurzerhand beschlossen das tolle Wetter dort zu verbringen und nicht weiter zu fahren. Der nächste Campingplatz war nicht weit und wir haben zum Glück am langen Wochenende noch ein Plätzchen bekommen. Hier gab es sogar ein Schwimmbad mit Rutsche, einen Wasserpilz, ein Trampolin und natürlich den See. Da sind wir doch glatt 2 Nächte geblieben. Abends kehrte so langsam Ruhe ein auf dem gut belebten Campingplatz, aber die Kuhherde auf der anderen Seite des Sees hat mit ihren vielen Kuhglocken noch lange für akustische Untermalung gesorgt.

Unsere Recherchen haben ergeben, dass wir in der Nähe des Bergs Mont D´Or waren. Nix wie hin und mit der Seilbahn rauf. Immerhin gibt es ja den bei uns  in der Familie sehr beliebten Löffelkäse: Vaccherin de Mont D´Or. Ich musste leider lernen, dass dies ein Saisonkäse ist, der von Mai bis September keine Saison hat. Schade, aber nix zu machen. Da half auch der 24/7 Käseautomat nichts 🙂 Vom Gipfel des Berges hatten wir aber einen schönen Blick in die Ebene und haben es dann auch noch geschafft vor dem heranziehenden Gewitter wieder im Wohnmobil zu sein mit Ziel Annecy.

Da wir nicht über die Schweiz fahren wollten (wir hätten eine LKW Plakette benötigt) zog sich die Strecke doch in die Länge. Abends um 19.00 Uhr hatten wir es aber geschafft und ca 5 km südlich von Annecy einen Campingplatz bezogen. Das ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde! Wir sind mit dem Rad am nächsten Tag in die Stadt und haben das schöne Wetter genossen. Hannah und Markus haben sogar eine Runde auf dem See mit dem Tretboot gedreht.

Karten gibt es an den Artikeln übrigens keine mehr, sondern wir halten die Reiseroute hier fest:
https://blog.markusspillner.de/frankreich2017

Chiang Mai, Elefanten und Ruinen

Und nun sind wir im Norden Thailands angekommen. Chiang Mai ist der Ausgangspunkt für unsere 12 Tage in Nordthailand. Wir wussten zwar, dass wir in der heißen Zeit  in den Norden reisen, aber niemand hat jemals was von 38-40 Grad geschrieben! Also beschränken sich unsere Aktivitäten auf die frühen Morgenstunden (so bis ca 11 Uhr) und dann wieder ab abends so 16/17 Uhr. Die Zwischenzeit wird mit Mittagessen, Mittagsschlaf und meist einer Autofahrt ins zur nächsten Attraktion überbrückt. Auf jeden Fall irgendwo runtergekühlt auf angenehme ca 27 Grad 🙂

Alle Thais sind kinderlieb, aber sie überschlagen sich fast, wenn sie ein kleines, blondes Mädchen sehen. Sie bekommt Bananen und Kekse geschenkt, wird von allen angelächelt, angewunken und an Armen und Händen angefasst. Wenn wir Essen gehen, dann ist sie mindestens einmal bei jemand auf dem Arm, der dann auch gleich ein Foto machen muss. Sie macht es gut mit und wenn sie keine Lust hat, dann verzieht sie keine Miene. Das wird international verstanden.

In Chiang Mai haben wir uns ein paar Tempel angeschaut und sind etwas durch die Straßen gebummelt. Den viel gepriesenen Nachtmarkt haben wir uns für vor dem Abflug aufgehoben. Mal schauen welche Souvenirs wir dann noch erstehen.

Die erste Station mit dem Mietwagen war das Thai Elefant Conservation Center ca 1h von Chiang Mai entfernt. Man fährt hier links und die Verkehrsregeln sind viel dehnbarer als bei uns, aber es wird sehr rücksichtsvoll gefahren und die Straßen sind sehr gut ausgebaut. Markus schlägt sich prima im Verkehr. Wir sind dann pünktlich zur “Show” bei den Elefanten gewesen. Es wurde etwas auf Baumstämmen balanciert, Bilder gemalt, dem Mahut der Hut aufgesetzt und gezeigt, wie die Elefanten als Arbeitskräfte eingesetzt werden. Das beste war aber das Elefantenbaden im See. Da hat man den Tieren angesehen wie gerne sie im Wasser sind. Man durfte den Tieren dann noch Mais, Zuckerrohr und Bananen füttern. Das war für Hannah dann doch etwas zu naher Kontakt und Papa musste zum Füttern herhalten.

Nächste Station der Reise waren die Tempelanlagen von Si Satchanalai und Sukhothai. Ähnlich wie Angkor Wat, aber nicht ganz so imposant, liegen dort die alten Tempelanlagen in großen Arealen. Die meisten Verzierungen wurden an diesen Tempeln aber nicht in den Stein gemeißelt, sondern aus Stuck hergestellt. Deshalb sind oft nur noch die Ziegel übrig und die ganze Pracht kann man nur noch erahnen. Si Satchanalai haben wir zu Fuß erkundet, in Sukothai haben wir dazugelernt und sind mit dem Rad gefahren. Das war auf jeden Fall ein Highlight für alle.

Jetzt wollen wir uns wieder nach Norden an die laotische Grenze durchschlagen und ein paar Tage dort bleiben, bevor es dann wieder zurück nach Chiang Mai und schließlich nach Hause geht.

Thailand

Thailand

Sukhothai, Thailand

Amphoe Mueang Chiang Mai, Chiang Mai, Thailand

Ko Samui

Und schon ist die Woche am Strand schon wieder vorbei. Wir haben die Tage sehr gepflegt vertrödelt. Bis 8 geschlafen, gefrühstückt, eingecremt (das muss als eigener Punkt erwähnt werden, denn es dauert ca 45 min, bis die ganze Familie fertig für die Sonne ist), ab zum Pool. Um 12 irgendwo was gegessen, von 13 – ca 15.00 Mittagsschlaf. Danach meist nochmal an den Pool oder ans Meer. Fertigmachen zum Abendessen und um 9 lag die Familie dann friedlich schlafend im klimatisierten Zimmer. So sieht Entspannung aus 🙂

Das hat auch dazu geführt, dass unsere geplanten Erkundungen nur einmal stattgefunden haben. Wir haben uns Bophut, ein ehemals chinesisches Fischerdorf, angeschaut. Heutzutage besticht es durch sein Outletcenter (wenn man möchte) und immer freitags durch einen schönen Nachtmarkt. Es war eingelungener Nachmittag und ein leckerer Abend.

Kulinarisch haben wir es in den meisten Lokalen sehr gut getroffen. Den Schärfegrad kann man zum Glück meist selbst bestimmen. Hannahs Ernährung ist schon etwas komplizierter, da sie vieles gar nicht probieren will und entschlossen hat keinen Reis mehr zu mögen. Daher besteht ihr Essen zum Großteil aus Cornflakes mit Joghurt, Pommes, Nüssen und Bananen. Dafür hat sie es umso mehr genossen im English Pub “mashed potatoes, peas and gravy” zu essen und Markus eine beachtliche Portion seiner Ente mit Orangensoße weggegessen.

Ihr werdet keine Bilder finden von Hannah fröhlich im Meer, im Pool oder im Sand. Der Pool war zu kalt und maximal mit den Füßen beplantschbar (das dafür ausdauernd!), das Meer zu beunruhigend und vor allem ist am Meer ja der doofe Sand. Der darf nicht an die Füße kommen, Schuhe sind Pflicht! Und an die Hände schon gar nicht. Vom Handtuch aus geht es gerade so mit spitzen Fingern die Schaufel anzufassen und das Eimerchen zu füllen. Tja, jeder wie er mag. Dafür hatte sie Spaß zwischen den Sonnenliegen entlang zu flitzen und mit ihren Spielsachen im Schatten zu spielen.

Jetzt sind wir schon wieder am Flughafen in Bangkok und nutzen das schnelle Internet für ein paar Blogeinträge. Das war leider im Hotel nicht möglich.

Tambon Bo Put, Amphoe Ko Samui, Chang Wat Surat Thani 84320, Thailand

Tambon Bo Put, Amphoe Ko Samui, Chang Wat Surat Thani 84320, Thailand

Über Voss und Bergen zum Sørfjord

Übernachtet haben wir direkt gegenüber der sehr berühmten Flåmbahn und uns dann doch gegen eine Fahrt entschieden, da alles nach absoluter Tourimasche aussah. Voll, teuer und auch noch mittelmäßige Kritiken im Internet. Also sind wir bei leichtem Regen weiter nach Voss, haben das Städtchen erkundet, andere Kinder in Hannahs Alter im Café getroffen und abends das Heimkino genutzt. Für den nächsten Tag war Sonne angekündigt, die dann auch etwas zwischen den Wolken durchgespitzelt ist. Nach längerer Suche sind wir beim Husdyrparken (Haustierpark) mit Ziegen, Schafen, Schweinen und Hühnern angekommen. Das Kinderprogramm konnte starten. Leider war es nur ein sehr kleiner Park, aber Hannah fand es dennoch super!

Nächster Stopp war dann Bergen. Die ganze Nacht hatte es geregnet, die Möwen und dann die Krähen hatten sich über den Müll gestritten und die Straßenbahn fuhr vor der Nase. Wir sind also gut erholt und bester Laune los in die Stadt zum Aquarium. Da ist es wenigstens vor den Scheiben trocken. Nachdem Hannah leider die Seehundshow verschlafen hat war der Besuch dann aber ein voller Erfolg. Wir konnten Seesterne streicheln und Fische in allen Größen und Farben bestaunen.

Dank TripAdvisor sind wir dann in einem sehr netten Café eingekehrt, in einem sehr schönen Viertel. Es gab lecker Essen und Kaffee und Kuchen für uns und Spielzeug und Musik für Hannah. Danach kam sogar die Sonne etwas raus und wir haben die Sightseeingtour fortgesetzt. Da der Stellplatz zwar halbwegs zentral, aber so wenig idyllisch war sind wir nach dem Abendessen noch weiter in Richtung Hardangerfjord und Sørfjord.

Gestern ging es dann eine sehr schöne Strecke an den Fjorden entlang durch das größte Kirschanbaugebiet Norwegens. Leider sind die Früchte noch nicht reif oder zumindest noch nicht im Straßenverkauf. Die Freilichtmuseen in Utne und Aga waren sehr interessant, nur bei der Führung in Aga hat Hannah am Ende die Geduld verloren. Das norwegische Ehepaar war aber auch an allen Details interessiert, so dass wir uns ein Haus ca 1h lang angesehen haben. Auch unsere Geduld war strapaziert 🙂

Heute feiern wir Geburts- & Hochzeitstag in dem wir es ruhig angehen lassen. Markus angelt ne Runde und dann ziehen wir weiter in Richtung Stavanger. Wir haben uns entschlossen ab Kristiansand die Fähre nach Dänemark zu nehmen. Wir sind etwas fjord- und fahrmüde geworden. Unsere Tage in Norwegen sind also gezählt, die schwedischen Kronen müssen auf den nächsten Urlaub warten und wir hoffen auf noch ein paar schöne Tage in Dänemark am Strand.

Norwegen

Norwegen

Norwegen

Norwegen

Norwegen

Lom und der Naeroyfjord

In Lom haben wir uns mal wieder einen Campingplatz gegönnt. Duschen, Wasser tanken und nicht direkt neben der Hauptverkehrsstraße zu schlafen ist halt ab und zu doch schön 🙂 Da Hannah auch mal wieder geduscht werden sollte ging das erst am nächsten Morgen. So um 11 Uhr ging es dann los noch kurz was Einkaufen und die Stabskirche besichtigen. Um 15.00 Uhr hatten wir uns im 140km entfernten Kaupanger eine Fährfahrt durch den Naeroyfjord gebucht. Eigentlich kein Problem, aber es ging richtig rauf und die Berge mit Schneefeldern von ca 2m Höhe und einer aktiv genutzten Langlaufloipe. Und dann halt auch wieder runter. Dabei sind uns die Bremsen etwas heiß gelaufen und wir mussten mal kurz halten, um sie abkühlen zu lassen. So langsam zeigte das Navi als Ankunftszeit 14.40Uhr. Der Wohnmobilfahrer vor uns hat sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen und ist weiter gemütlich entlanggeschlichen. Überholen ist ja hier nicht so richtig bei den engen Sträßchen und den vielen Kurven. Haltebuchten gibt es allerdings jede Menge, wo man eine immer länger werdende Autoschlange auch mal vorbeifahren lassen könnte. Naja, wir haben es noch geschafft und sind um ca 10 vor 3 angekommen. Die Fahrt war auch sehr schön, wenn auch der Geirangerfjord bei dem tollen Wetter noch etwas beeindruckender war.

Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz abseits der Hauptstraße sind wir in ein kleines Dörfchen abgefahren. Als sich da leider nichts ergeben hat sind wir wieder zurück zur Hauptstraße. Ebenso eine Ziegenherde, die sich ebenfalls durch nichts aus der Ruhe bringen ließ und erst als der Bauer kam und mit Steinen auf die Leitplanken geklopft hat, haben sich die Tiere an den Rand verzogen. Hannah fand es spitze 🙂 Wir sind jetzt doch wieder auf einem Campingplatz gelandet. Es ist hier halt einfach nicht so einfach wie im Norden einen schönen, „wilden“ Stellplatz zu finden. 

Norwegen

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Briskdalsbreengletscher, der Geirangerfjord bis nach Lom

Wir können ja leider nicht immer hier auf schönes Wetter warten, aber für den Geirangerfjord war für den übernächsten Tag schönes Wetter angesagt. Und ein Fjord im Nebel bei keinen 100m Sicht macht keinen Spaß. Also haben wir uns dazu entschieden zum Briksdalsbreegletscher zu fahren und uns halt den bei schlechter Sicht anzuschauen. Zum Glück war es dann nicht ganz so verhangen: Wir sind am spiegelglatten Fjord aufgewacht, auch wenn unser Stellplatz direkt an einer auch nachts ordentlich befahrenen Strasse war.

Und wir waren mal wieder nicht alleine da. Busse, Busse über Busse. Irgendein Costa Schiff (sehr viele Italiener) und irgendwas Japanisches müssen sich das Gleiche gedacht haben. Je nach Tourplan haben sich die Bussladungen zuerst zum Gletscher hochgewälzt oder zuerst in der Cafeteria das Mittagsbuffet abgeholt. Es stellt sich die Frage, warum man, wenn man offensichtlich auf der gleichen Tour unterwegs ist, sich laut quatschend in breiter Reihe mitten in den Weg stellen muss, wenn man Mitreisende auf dem Weg zum Gletscher trifft, die schon oben waren, und sich so überschwänglich unterhält als hätte man sich ein halbes Jahr nicht mehr gesehen und hätte sich nun zufällig hier an diesem Ort wiedergetroffen. Oder warum man in jeder Wegkurve den Selfiestick zücken und wahlweise sich oder sich mit Familie ablichten muss.

Wenn ich mal objektiv beim Gletscher bleibe, dann war es eine schöne Anfahrt, ein schöner Weg mit vielen Informationen über Gletscher, Potholes, Schleiffspuren und die Gletscherausdehnung in den unterschiedlichen Eiszeiten. Leider haben wir nur den untersten Zipfel des Gletschers gesehen, da der Rest in den Wolken war. Dafür können die Busstouristen ja auch nichts.

Am nächsten Morgen standen wir dann pünktlich um 7 Uhr morgens an der Fähre, die um 8 Uhr abfährt. Laut unserem Guide sind da regelmäßig Autoschlangen zu erwarten und man kann nicht reservieren. Nun gut, so waren wir die Zweiten in der Schlange und somit sicher auf dem Schiff. Es war sogar nicht genug Zeit in Ruhe zu frühstücken und alles zusammenzupacken. Und wir sind wirklich bei schönstem Sonnenschein und sehr wenigen Wolken nach Geiranger gefahren. Da hatten wir um 9 Uhr noch kein Problem einen Parkplatz zu finden und waren die einzigen Gäste in einem netten Schokoladencafe, um dann bestens gestärkt zu einem Aussichtspunkt hochzuwandern. Dem Weg war anzumerken, dass es die letzten Tage und Wochen hier viel geregnet hat. Es war die reinste Matschpartie an manchen Stellen oder man wusste nicht, ob es jetzt Bach oder Weg ist.  Wir sind gut oben angekommen und auch halb wieder runter zu einem Café. Die zweite Hälfte sind wir dann aber an der Straße lang, da es doch sehr rutschig und auch recht steil war. Abends ging die Fahrt noch weiter nach Lom. Wieder hoch in die Berge. Natürlich haben wir am „höchsten, mit dem Auto zu erreichenden Fjordaussichtspunkt“ gehalten und zu Abend gegessen. Wenn wir schon 110Kr (ca 12.50€) Mautgebühr für die letzte Wegstrecke zahlen, dann nicht nur für 2 min Aussicht 🙂 Beim Bezahlen allerdings hätten wir auch irgendwo in Asien sein können! Es war eine Autoschlange von ca 10 Autos vor uns und wir haben ca 20 min gewartet, bis wir an der Reihe waren und verstanden haben was zur Hölle an dem Automat so kompliziert sein soll. Wenn man bar bezahlen wollte, dann nur mit Münzen. Neben dem Automat stand noch ein Geldwechselautomat dessen Schlitz durch eine Plastikabdeckung wetterschützt, aber leider auch sehr sichtgeschützt war. Der Bezahlautomat nahm die Münzen erst an, wenn man gewählt hat, ob man Auto oder Bus ist. Im Häuschen saß ein junger Mann, der ab und zu rauskam, wenn es zu lange gedauert hat. In der Zeit hätte er bestimmt schon 5 Autos kassiert gehabt. Ein Schild mit Anweisungen hätte auch vielleicht geholfen. Naja, sonst hätten wir ja nix zu erzählen 🙂 Die Aussicht jedenfalls war sehr schön!

Jostedalsbreen National Park, Stryn, Norwegen

Norwegen

Von Kristiansund auf der Atlantikstraße über Molde nach Alesund

Auch wenn das Wetter kein strahlender Sonnenschein war haben wir uns doch dafür entschieden die Atlantikstrasse lang zufahren. Nachdem sie als absolutes Highlight (und so weiter und so weiter) beschrieben wurde. Es ist schon ein bißchen verrückt über so viele Inseln eine Straße zu bauen und wir hatten auch einen schönen Blick, aber das absolute Highlight war es jetzt nicht auf unserer Tour. Bei dem Gehweg auf einer Insel, bei dem man das Gefühl haben soll über die Insel zu schweben (es war halt ein Gitterboden!) und dem Servicehäuschen, dass sich durch eine aussergewöhnliche Architektur in die Landschaft und den Weg eingliedert, mussten wir hauptsächlich sehr lange auf die Toilette warten, da 3! Busse voll Kreuzschifffahrttouristen angekommen sind, die offensichtlich schon sehr lange da drin saßen. Die zugegeben sehr modernen Toiletten mit vielen Knöpfen und Sensoren war dann doch für den einen oder anderen Bussler eine Herausforderung 🙂 

In Molde waren wir dann um die Mittagszeit, gerade pünktlich zum Jazzfestival in der Stadt. Viele Büdchen mit Krimskrams, überall Musiker an den Straßenecken und auch eine größere Bühne für Bands. In dem Café haben wir herausgefunden, dass sich Hannah mit einem kleinen Päckchen Rosinen gut 30 min beschäftigen kann 🙂

Von Molde nach Alesund könnte man direkt fahren. Wir haben uns aber für den Trollstigen entschieden, eine gewundenen, kleine Straße über einen Bergpass mit vielen kleinen und größeren Wasserfällen und oben bestimmt auch einer tollen Aussicht. Die wir leider nicht hatten 🙂

Abends sind wir dann noch weiter nach Alesund. Wir wussten ja durch Cordula und Konstantin, dass da vom 15. – 18.7. das Tall Ship Race stattfindet. Wir haben allerdings nicht geahnt wie groß das in der ganzen Stadt gefeiert wird. Wir haben dann letztendlich auf einem Ausweichparkplatz für Wohnmobile vor dem Stadion den vorletzten Platz bekommen. Ohne Strom, ohne Aussicht, ohne WC, dafür wenigstens kostenlos 🙂 Am nächsten Morgen dann bei besten westnorwegischem Nieselwetter rein in die Stadt und die großen Segelboote bestaunen. Das ist schon ein schöner Anblick so viele tolle, teilweise alte Segelschiffe zu sehen. Einige konnte man auch begehen. Wir hätten uns ja gerne die Roald Amundsen angeschaut, aber da durfte man leider nicht drauf. So haben wir uns zwei Schiffe weiter das Becks-Schiff angeschaut 🙂 Konstantin haben wir leider nicht getroffen, da wir 2 Tage zu früh da waren 🙁

Wir haben uns dann fürs Weiterfahren entschieden, um nicht noch eine zweite Nacht vor dem Stadion zu stehen…

Norwegen

Norwegen

6300 Åndalsnes, Norwegen

Norwegen

Von den Lofoten nach Kristiansund

Die Überschrift schreibt sich so locker runter, aber ich habe es gerade noch mal nachgeschaut: es sind schlappe 900km Autobahn (ohne Fähre!). Und die Reiseführer sind sich einig, dass es nicht viel Spannendes auf der Route zu sehen gibt. Aber das was sich für uns angeboten hat haben wir tagsüber mitgenommen und sind dann abends die langen Strecken gefahren. Nichts Spannendes wird der Strecke aber nicht ganz gerecht. Es ist eine tolle Natur. Wir sind auf der E6 lange neben wilden, brausenden Flüssen und durch tolle Wälder und Berge gefahren. Auch die Stimmung auf den verschneiten Flächen rund um den Polarkreis war sehr schön.

Nennenswerte sonstige Zwischenstopps gab es allerdings wirklich nicht viele. Die Fähre landet in Bodo. Dort um die Ecke sind die Saltstraumen, ein Mahlstrom, der sich bei den Gezeitenwechseln durch deine sehr enge Fjordstelle zwängt. Nicht sehr spannend dachten wir als wir ankamen, bis es dann losging. Von jetzt auf gleich kam da doch ordentlich Bewegung ins Wasser. Markus hat dann kurzentschlossen noch seine Angel geholt, nachdem ein Mann in 5 min da 6  Fische rausgeholt hat. Das Abendessen war gesichert. Dann ging es weiter und die “Nachtfahrt” hat uns dann wieder über den Polarkreis gebracht.

Und dann kam ein Städtchen namens Mosjoen, das eine Straße unter UNESCO Schutz stehen hat, die noch komplett aus den Holzhäusern 19.Jhd besteht. Und dann war da auch noch ein kleines Stadtfest … So macht ein Zwischenstopp dann Spaß.

Ansonsten gab es noch Lachstreppen, auf denen man Lachse springen sehen kann. So ohne Lachs ist die Treppe aber eher unspektakulär. Für Hannah gab es hier und da noch einige, auch längere Stopps in der Sonne, damit wir mal aus dem Wohnmobil rauskommen.

Kristiansund selbst ist ganz schön. Auch hier waren wir Kaffeetrinken – unsere Hauptbeschäftigung 🙂 In den Cafes kann Hannah nämlich gut am Boden rumkrabbeln und mit den Leuten schäkern. Hier sind wir das erste Mal auf Kreuzfahrttouristen gestoßen, die wir seitdem sehr oft sehen. Busseweise werden sie an den Attraktionen ausgeschüttet und stehen dann leider meist im Weg rum, um sich zu orientieren.